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Die sieben Stufen des Haarausfalls

Die sieben Stufen des Haarausfalls

Medical Manager Dr. David Tanganho

5 min

März 9, 2023

Geheimratsecken, kahle Stellen am Hinterkopf, schütteres Haar – Haarausfall betrifft Millionen von Menschen. Für viele stellt er zusätzlich auch eine ernst zu nehmende psychische Belastung dar.

In diesem Artikel stellen wir dir die Norwood-Skala vor. Diese Skala beschreibt die verschiedenen Stufen des männlichen Haarausfalls. Die Stufen dienen als wichtiger Referenzpunkt für Ärzte und Patienten, um den Fortschritt des Haarausfalls zu verfolgen und die Wirksamkeit von Behandlungen zu bewerten.

Sie können dir ausserdem direkt dabei helfen, den Grad deines eigenen Haarverlustes einzuschätzen.

Erblich bedingter Haarausfall als häufigste Ursache

Eine genaue Diagnose der Ursache des Haarverlustes ist entscheidend, um die bestmögliche Behandlung zu wählen. In manchen Fällen können Stress, mangelhafte Ernährung, schädliche Umwelteinwirkungen, Medikamente oder bestimmte Krankheiten zu Haarausfall beitragen. Dabei handelt es sich oft um diffusen Haarausfall oder kreisrunden Haarausfall, auch Alopecia Areata genannt.

Die mit Abstand häufigste Ursache für schütteres Haar ist jedoch der erblich bedingte Haarausfall, auch als androgenetische Alopezie oder androgenetischer Haarausfall bekannt. Es sind überwiegend Männer, die von dieser Art von Haarausfall betroffen sind. Auch wenn es sich hier um eine natürliche Form des Haarausfalls handelt, kann sie sich massiv auf die Zufriedenheit und den Selbstwert der Betroffen auswirken.

Beim erblich bedingten Haarausfall liegt eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) vor, die zur Schrumpfung der Follikel und letztendlich zum Verlust der Haare führt. In den meisten Fällen folgt dieser Haarausfall einem ganz bestimmten Muster, wie es auch in den Stufen der Norwood-Skala beschrieben wird.

Wie wird natürlicher Haarausfall gemessen?

Der US-amerikanische Dermatologe Dr. James Hamilton hat in den 1950er-Jahren eine Skala entwickelt, anhand derer der erblich bedingte Haarausfall visuell erfasst und in Stufen beschrieben werden kann. Da diese sogenannte Hamilton-Skala später von Dr. O’tar Norwood modifiziert wurde, ist sie auch unter dem Namen Norwood-Hamilton-Skala oder Hamilton-Norwood-Schema bekannt.

Sie ist heute weltweit anerkannt und wird von Dermatologen, Ärzten und Haarspezialisten verwendet, um den Schweregrad des männlichen Haarausfalls einzuordnen. Sie hilft dabei, den Fortschritt des Haarschwundes zu verfolgen und das weitere Vorgehen zu planen.

Die sieben Stufen des Haarausfalls

Die unterschiedlich weit fortgeschrittenen Stufen des Haarausfalls bis hin zur Glatzenbildung lassen sich nach Norwood und Hamilton in die folgenden Arten von Haarausfall zusammenfassen:

Stufe 1

Eine normale Haarlinie und Haardichte mit keinem oder minimalen Anzeichen von Haarausfall.

Stufe 2

Leichter Haarausfall an den Schläfen, auch bekannt als „Geheimratsecken”. Die Linie des Haaransatzes zieht sich allmählich zurück und bildet ein „M” oder „V”-Muster.

Stufe 3

Mittelstarker Haarausfall an den Schläfen und auf der Krone des Kopfes. Der Haarverlust ist ausgeprägter. Beginnender Haarausfall mit Kahlheit am Hinterkopf.

Stufe 3 vertex

Kahle Stellen an der Krone des Kopfes vergrössern sich, während auch der Haarausfall an den Schläfen fortschreitet. Ein Haarverlust im Scheitelbereich ist festzustellen.

Stufe 4

Der Haarausfall an den Schläfen verschmilzt zusehends mit der kahlen Stelle an der Krone des Kopfes. Eine grössere Kahlheit entsteht. Das Haar an den Seiten des Kopfes bleibt noch erhalten.

Stufe 5

Der kahle Bereich auf der Krone des Kopfes, am Oberkopf, vergrössert sich weiter. Nur am Hinterkopf bleibt noch ein Streifen von Haaren bestehen.

Stufe 6

Ausdünnung der verbleibenden Haare am Hinterkopf.

Stufe 7

Der schwerste Grad des Haarausfalls. Nur ein schmaler Streifen von Haaren am unteren Rand des Hinterkopfs ist noch übrig. Der Kopfbereich ist praktisch kahl - In den meisten Fällen bleibt ein Haarkranz erhalten.

Verläufe und Prognose bei Haarverlust

Es lassen sich drei typische Verlaufsformen unterscheiden, bei denen die sieben Stufen unterschiedlich schnell durchschritten werden.

Früher Steppenbrand

Diese Form ist durch einen frühen und schnellen Haarausfall gekennzeichnet. Er beginnt in der Regel mit Anfang 20 und kann bereits vor dem 30. Lebensjahr zu einer hohen Stufe der Hamilton-Norwood-Skala führen.

Früher Schwelbrand

Im Gegensatz dazu tritt der Haarausfall beim Schwelbrand meist erst nach dem 30. Lebensjahr auf und schreitet vergleichsweise langsam voran. So haben Betroffene oft mehr Zeit, sich an den Haarverlust zu gewöhnen oder geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

Später Ausbruch

Bei dem späteren Ausbruch setzt der Haarausfall erst nach dem 40. Lebensjahr ein und schreitet meist nur sehr langsam fort. Diese Form ist bei Männern am häufigsten anzutreffen. Trotz des langsamen Verlaufs kann der Haarverlust noch zu erheblichem emotionalem Stress führen.

Welche Möglichkeiten gibt es, um Haarausfall entgegenzuwirken?

Glücklicherweise gibt es heute viele Möglichkeiten, diesen Problemen entgegenzuwirken und den Haarverlust zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.

Im Folgenden sind einige der Möglichkeiten aufgeführt:

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für die Gesundheit der Haare. Ein Mangel der B-Vitamine wie zum Beispiel Vitamin B12 und Vitamin H (Biotin) kann mit Haarverlust und Hautproblemen einhergehen.
Auch ein Mangel an Vitamin D, dem sogenannten Sonnenhormon, kann zu Haarausfall führen.

Haarpflege

Eine gute und schonende Haarpflege leistet ebenfalls einen kleinen Beitrag, um Haarausfall zu begrenzen. Vermeide aggressives Styling und greife zu milden Shampoos und Conditionern.

Medikamente

Es gibt mehrere Medikamente mit Inhaltsstoffen wie Minoxidil, die speziell zur Behandlung von Haarausfall entwickelt wurden. So gibt es beispielsweise Medikamente, die das Hormon Dihydrotestosteron blockieren. Andere nutzen wachstumsfördernde Enzyme, die das Haarwachstum anregen sollen. Die Wirkung dieser Medikamente ist allerdings umstritten und die Wirkung lässt nach, sobald das Medikament abgesetzt wird.

Eigenblutehandlung

Eine beliebte und sinnvolle Methode ist die Eigenblutbehandlung, bei der körpereigenes Blutplasma in die Kopfhaut injiziert wird. Das Blutplasma enthält Wachstumsfaktoren, die den Haarwuchs stimulieren und dadurch das Haarbild verbessern können. Mehr Informationen über den Ablauf und Erfahrungsberichte von Patienten findest du hier.

Haartransplantation

Robbie Williams, John Travolta und höchstwahrscheinlich auch Elon Musk haben es getan: Haartransplantationen sind ein beliebtes und effizientes Mittel, um durch neues Haar wieder zu aursprünglicher Haarpracht zu gelangen. Bei der Haartransplantation handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff. Haarwurzeln von einem Bereich des Kopfes mit dichter Behaarung werden dabei auf eine kahle Stelle transplantiert.

Diese Methode ist besonders effektiv, wenn Menschen bereits eine fortgeschrittene Stufe des Haarausfalls erreicht haben. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Patienten nach Haartransplantationen deutlich zufriedener sind.

Für optimale Ergebnisse kann die Haartransplantation mit Eigenblutehandlungen kombiniert werden. Wir haben weitere Informationen und Vorher-Nachher-Beispiele für dich auf unserer Seite zusammengestellt.

Fazit – Egal, welche Stufe des Haarausfalls vorliegt, wir können helfen

Erblich bedingter Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem. Viele Männer verlieren mit ihrem Haar auch gleichzeitig an Selbstbewusstsein. Zum Glück stehen Betroffenen heute effiziente Behandlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Eigenblutbehandlungen und Haartransplantationen zur Verfügung.

Die oben beschriebenen Stufen des Haarausfalls helfen, den aktuellen Zustand des Kopfhaares einzuordnen und die bestgeeignete Behandlungsoption zu finden.

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