Du hast dich für eine Haartransplantation entschieden oder diese bereits erfolgreich abgeschlossen und bist nun verunsichert, wie du dich am besten im Sommer bzw. in der Sonne verhältst. Gerne geben wir dir in diesem Beitrag Hilfestellung und beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Sonne und Haartransplantation.
Immer wieder ist zu lesen, dass man nach einer Haartransplantation die Sonne meiden oder sogar erst gar keine Haarverpflanzung im Sommer planen sollte. Wenn man sich jedoch an einige wichtige Verhaltensregeln hält und etwa die Kopfhaut mit einem Sonnenschutz bedeckt, gibt es gar keinen Grund zur Sorge. Wir verraten dir, auf was es wirklich ankommt.
Sonneneinstrahlung nach einer Haartransplantation – was gilt es zu beachten?
Wie man sich sicher gut vorstellen kann, stellt eine Haartransplantation für Kopfhaut und Haare eine Challenge dar. Auch, wenn die Haare so schonend und professionell wie bei uns transplantiert werden, handelt es sich um einen Eingriff in unseren Körper. Um die Haare und die Kopfhaut keinen weiteren Stressfaktoren auszusetzen, wie dies mit der Sonne der Fall wäre, sollten entsprechende Vorsorgemassnahmen getroffen werden.
Spenderbereich und Empfängerbereich sind nach einer Behandlung zeitweise noch wund. Deine Kopfhaut benötigt einige Wochen, um sich zu erholen und sollte geschont werden, um den Erfolg der Eigenhaarverpflanzung nicht zu gefährden. Ein Aufenthalt von mehr als 5 oder 10 Minuten in der Sonne bedeutet bereits puren Stress für unseren Körper. Wenn du zudem empfindliche Haut hast oder dich in südlicheren Gefilden aufhältst, ist die Gefahr noch höher.
Warum die Sonne das Endergebnis beeinflussen kann
Die UV-Strahlung der Sonne kann ohne einen Sonnenschutz die Kopfhaut schädigen. Kommen nun noch die kleinen Wunden der Haartransplantation hinzu, können die Strahlen noch gefährlicher sein. Die möglichen Folgen sind:
- Einzelne Grafts können absterben und Lücken entstehen lassen.
- Ein möglicher Sonnenbrand kann die Kopfhaut in Mitleidenschaft ziehen.
- Pigmentstörungen können auftreten und das Gesamtergebnis gefährden.
- Die Hitze und der Schweiss können schützende Krusten aufweichen.
- Die Behandlungswunden können durch die UV-Strahlung Schmerzen verursachen.
Was ist ein Graft?
Ursprünglich kommt der Begriff aus der Medizin und bezeichnet allgemein ein Transplantat. Ein Graft besteht aus einem bis fünf Haarfollikeln. Bei einer Haartransplantation mit 2.000 Grafts können demnach theoretisch bis zu 10.000 Haare transplantiert werden. Wie viele Haare am Ende tatsächlich aus den transplantierten Grafts wachsen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich - und stark vom Heilungsverlauf abhängig.
Es ist also ungeheuer wichtig, in den ersten Tagen bis Wochen nach einer Haartransplantation starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Für ein optimales Ergebnis solltest du den verpflanzten Haarfollikeln die Chance geben, in Ruhe anzuwachsen - Ruhe an einem schattigen Platz, nicht während dem Sonnenbaden.
Ein Sonnenbrand ist eine echte Verbrennung
Ein Sonnenbrand auf der empfindlichen Kopfhaut kann per se bereits zu Haarausfall führen. Wenn du bereits darunter leidest, gefährdest du also nicht nur das Ergebnis der Haartransplantation, sondern auch deine restliche Haarpracht.
Rund 3 bis 5 Stunden nach übermässiger Sonnenexposition kann es zu Reizungen, Rötungen, Schmerzen und einem Spannungsgefühl auf der Kopfhaut kommen. Wird die oberste Hautschicht der Kopfhaut durch einen Sonnenbrand geschädigt, trocknet dies die Haut aus. Dies wiederum führt zu einer schlechteren Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen, was diese absterben oder verkümmern lässt.
Auch Schwitzen bei zu viel Sonne kann zum Problem werden
Bei durch Sonne verursachter Hitze schwitzen wir Menschen in aller Regel. Der Schweiss jedoch ist Gift für die noch nicht vollständig eingewachsenen und empfindlichen Haarfollikel – sie können dadurch leicht absterben. Dies ist ein weiterer guter Grund, die Sonne deinen transplantierten Haaren zu liebe zu meiden.
Gleiches gilt übrigens auch für Sport, einen Saunabesuch, das Solarium und andere schweisstreibenden Tätigkeiten. Nach etwa 14 Tagen kannst du wieder mit leichten Übungen beginnen. Sorge aber am besten dafür, dass dein Kopf nicht zu sehr schwitzt und immer trocken bleibt.
Um es schon einmal vorwegzunehmen … Auch zu enge Kopfbedeckungen können zu verstärktem Schwitzen führen und sind daher als Sonnenschutz vollkommen ungeeignet und kontraproduktiv.
Wie lange sollte man direkte Sonneneinstrahlung vermeiden?
Im Idealfall solltest du eine direkte, starke Sonneneinstrahlung für rund drei Monate meiden. Natürlich kannst du bereits nach den ersten Wochen auch ohne Kopfbedeckung nach draussen gehen, jedoch sollte die Exposition nie zu lange sein.
Verzichte einfach auf ausgedehnte Outdoor-Aktivitäten, ohne eine geeignete Kopfbedeckung nach deiner Haartransplantation zu tragen. Um das Ergebnis des Eingriffs und die Qualität deines Haarbildes nicht zu gefährden, gilt gleiches auch für das Sonnenstudio und die Sauna.
Nach rund drei Monaten sind die Haarwurzeln vollständig angewachsen und du kannst dich wieder vollkommen frei in der Sonne – unter Berücksichtigung der allgemeinen Verhaltensregeln – bewegen. Wie zuvor erwähnt, es gilt stets einen Sonnenbrand unbedingt zu vermeiden, um weiterem Haarausfall vorzubeugen.
Im Idealfall sprichst du zuvor mit uns, um gemeinsam den besten Zeitpunkt zu bestimmen, dich auch ohne Kopfbedeckung nach deiner Haartransplantation der Sonne auszusetzen, da der Heilungsprozess bei jedem Menschen unterschiedlich sein kann.
Was sind geeignete Kopfbedeckungen?
Vielleicht wirst du dich fragen, warum man über eine geeignete Kopfbedeckung sprechen muss – Sind denn nicht alle Hüte, Caps und Mützen geeignet, um die Kopfhaut vor der Sonne nach einer Haartransplantation zu schützen?
Ja und nein … Ja, weil natürlich praktisch jede Kopfbedeckung die Kopfhaut vor der schädlichen UV-Strahlung beschützen kann und nein, weil da ja noch die Sache mit dem Schwitzen ist. Es gilt also nicht nur die Sonne abzuwehren, sondern auch den Kopf vor dem Schwitzen zu bewahren. Daher eignen sich in den ersten Wochen ausschliesslich sehr locker sitzende Kopfbedeckungen nach einer Haartransplantation.
Die Kopfhaut ist gerade in der ersten Zeit nach dem Eingriff noch sehr empfindlich und die Krusten auf den Wunden sind zudem frisch. Um das Anwachsen der transplantierten Haarfollikel nicht zu gefährden, eignet sich ein locker sitzender Fischerhut oder andere leichte Hüte, die nicht zu eng am Kopf anliegen.
Nachdem die Krusten verheilt sind, kann auch wieder mal ein Basecap oder andere Hüte, Caps und Mützen getragen werden, solange sie kein zu starkes Schwitzen zulassen. Am besten sind daher atmungsaktive Materialien, die gleichzeitig aber den notwendigen UV-Schutz bieten und die Luft zirkulieren lassen.
Fazit – Keine Sonne nach einer Haartransplantation
Um das Ergebnis deiner Haartransplantation nicht zu gefährden, ist es dringend erforderlich, die Kopfhaut für rund drei Monate vor zu starker Sonne zu schützen und immer einen Sonnenschutz z. B. in Form einer locker sitzenden Mütze zu tragen.
Um weiterem Haarausfall vorzubeugen, solltest du ebenso darauf achten auf dem Kopf nicht zu schwitzen, da der Schweiss die noch nicht fest eingewachsenen Haarfollikel angreifen kann. Auch ein Sonnenbrand auf der Kopfhaut kann weiteren Haarausfall stark begünstigen.
Wenn du diese Hinweise beachtest und zudem zu unseren regelmässigen schweizweiten Kontrolluntersuchungen kommst, sicherst du das gewünschte Ergebnis deiner Haartransplantation und läufst nicht Gefahr, die Wundheilung zu beeinträchtigen und die Behandlung wiederholen zu müssen. Wir beraten dich gerne – vereinbare am besten gleich einen Termin.