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Bartausfall: Symptome, Ursachen & Behandlung

Bartausfall: Symptome, Ursachen & Behandlung

Medical Director Dr. Hans-Georg Dauer

9 min

April 4, 2022

Ob George Clooney, Brad Pitt oder Zac Efron – Hollywood trägt Bart. Aber nicht nur auf dem roten Teppich schindet das maskuline Accessoire Eindruck. Auch im Alltag ist es ein echter Hingucker – sei es der wilde Wikinger-Bart, der stilvolle Oberlippenbart im Gentleman-Stil oder der lässige Drei-Tage-Bart.

Doch leider hat nicht jeder so viel Glück mit seinem Bart- und Haupthaar wie George Clooney, Brad Pitt & Co. Ganz im Gegenteil: Haarlose Stellen im Bartwuchs sind keine Seltenheit. So manchem stolzen Bartträger rauben sie den Nerv. Verständlich, schliesslich zerstört der Haarverlust das harmonische Gesamtbild.

Aber was passiert da eigentlich? Wie macht sich der Haarausfall im Bart bemerkbar und welche möglichen Ursachen gibt es? Was hat die Talgproduktion mit dem Schönheitsmakel zu tun und was können wir dagegen unternehmen? Sehen wir uns die haarige Angelegenheit genauer an.

Wie äussert sich Bartausfall?

Keine Sorge: Wenn dir pro Tag bis zu 100 Haare verloren gehen, besteht noch kein Grund zur Panik. Das ist völlig normal. 25 bis 30 von den abtrünnigen Haaren schreiben wir dabei der Gesichtsbehaarung zu. Erst, wenn du die 100er-Marke übersteigst, sind erste Zweifel angebracht.

Ein typisches Anzeichen für drohenden Bartausfall ist eine übereifrige Talgproduktion. Denn je mehr Talg unsere Talgdrüsen produzieren, desto schneller verstopfen die Drüsen. Und sind die Poren hoffnungslos überfüllt, geht uns vielleicht das eine oder andere wertvolle Barthaar verloren.

Ist das bei deinem Bartwuchs der Fall? Das lässt sich leicht herausfinden. Fahre einfach leicht mit deinen Fingerspitzen über deinen Bart. Wichtig: Berühre dabei bitte unbedingt die Haut. Deine Finger fühlen sich nach dem Kontakt ölig und schmierig an? Das ist der Beweis für eine übermässige Talgproduktion.

Vorsicht: Bitte trage vor dem Test kein Bartöl auf. Denn auch dieses macht die Haut ölig und schmierig. So kannst du schwer herausfinden, ob der Fettfilm an deinen Fingern wirklich an einer erhöhten Talgproduktion oder doch nur am Bartöl liegt.

Ein weiteres Anzeichen für Bartausfall sind Schuppen. Und genau deshalb lohnt sich ein Schuppentest. Schnapp dir einen feinen Kamm und streiche damit vorsichtig durch deine Barthaare. Am besten nutzt du für den Schuppentest eine dunkle Unterlage – zum Beispiel ein schwarzes Handtuch. Aus gutem Grund: Solltest du nämlich Schuppen im Bartkleid haben, so heben sie sich deutlich von der dunklen Basis ab. Und schon hast du Gewissheit.

Welche Ursachen hat Bartausfall?

Genau wie bei unserer Kopfbehaarung gibt es auch bei unserer Bartbehaarung nicht die eine Ursache. Gleich mehrere Auslöser kommen infrage. Wir stellen dir die häufigsten Übeltäter vor.

Die androgenetische Alopezie

Haarausfall wird vielen in die Wiege gelegt. Denn wusstest du, dass rund 80 Prozent aller Alopezie-Fälle genetisch bedingt sind? Jeder zweite Mann und jede vierte Frau klagen inzwischen über androgenetische Alopezie – so sagen es zumindest die Statistiken. Nicht ohne Grund gilt erblich bedingter Haarausfall längst als die häufigste Ursache für Lücken im Haarkleid.

Nicht aber nur auf unserem Kopf müssen wir uns der Genetik wegen von einigen Haarwurzeln trennen. Auch unser Bart ist betroffen. Kahle Stellen und lichte Partien in der Gesichtsbehaarung kenne viele Männer nur zu gut.

Aber was ist denn bei der androgenetischen Alopezie eigentlich los mit unseren Haarwurzeln? Ganz einfach: Unsere Haarfollikel reagieren überempfindlich auf Dihydrotestosteron, besser bekannt als DHT oder als Haarausfall-Hormon. Sobald die beiden miteinander in Berührung kommen, verkleinern sich die Follikel – so lange, bis sie irgendwann ausfallen.

In jungen Jahren hält sich die Überempfindlichkeit der Haarfollikel meist noch zurück. Erst mit dem Alter tritt sie immer stärker zutage. So bricht der Haarverlust oft erst mit Mitte 30 oder 40 beim Alopezie-Patienten aus. Manche Männer haben weniger Glück. Bei ihnen geht es früher los. Nicht selten verabschieden sich die Barthaare schon Anfang der 20er.

Alopecia areata

Der Schreck sitzt gross, wenn sich plötzlich münzgrosse, kreisrunde kahle Stellen im Kopf- oder Barthaar bilden. Die Diagnose lautet kreisrunder Haarausfall oder Alopecia areata.

Hierbei handelt es sich um eine seltenere Form des Haarausfalls. Nur 1 bis 2 Prozent der gesamten Bevölkerung sind von dem kreisrunden Haarverlust betroffen. In den meisten Fällen tritt die Alopecia areata im Kopfhaar auf. Doch leider macht sie auch vor den Barthaaren nicht Halt. In diesem Fall spricht der Mediziner von Alopecia barbae. Das Markenzeichen dieser Spezialform von Alopezie: Sie tritt nur lokal im Gesichtsbereich auf.

Aber was geschieht eigentlich bei einer Alopecia areata? Experten gehen von einer Autoimmunreaktion des Körpers aus, die sehr plötzlich und unerwartet auftritt. Auf einmal betrachtet unser Immunsystem unsere Haarfollikel als Fremdkörper, die es bekämpfen muss. Und genau deshalb bildet es Antikörper gegen die "feindlichen" Haarfollikel. Die Folge: Es kommt zu Entzündungen der Gesichtshaut, die zu Bartausfall führen.

Eine Alopecia areata erweist sich häufig als grosse seelische Belastungsprobe. Die markanten kreisrunden Stellen sind oft so auffällig, dass sie das harmonische Gesamtbild im Bartwuchs vollkommen zerstören. Umso mehr Betroffene entscheiden sich daher für eine Komplettrasur, um die seltene Autoimmunreaktion zu kaschieren.

Psychischer Stress

Stress ist unser täglicher Begleiter – sei es beruflicher Stress oder privater Stress. Nur selten fühlen wir uns in unserer Leistungsgesellschaft noch völlig ausgelassen.

Doch keine Sorge: Ein bisschen Stress ist nicht weiter schlimm. Er treibt uns sogar an. Nur, wenn der Stress Überhand gewinnt, wird es bedenklich. Der Grund: Ein konstant hohes Stresslevel wirkt sich schnell negativ auf den Testosteronhaushalt im Körper aus.

Steigt der Stresspegel im Körper an, schüttet er verstärkt Cortisol aus, auch bekannt als Stresshormon. Und genau dieses Stresshormon kann die Testosteronproduktion verzögern. Und du kennst es ja: Je weniger Testosteron wir im Organismus haben, desto höher ist das Risiko von Haar- und Bartausfall.

Ernährung

Du bist, was du isst. Da ist etwas dran. Denn bekommt unser Körper nicht genug Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren geliefert, schaltet er schnell auf stur. Eine Übersäuerung bahnt sich an, die häufig zu Bartausfall führt.

Aber sei unbesorgt: Sobald du deine Ernährung umstellst, kommen deine Barthaare wieder zur Vernunft. Schenkst du ihnen die richtigen Nährstoffe, belohnen sie dich mit Fülle, Vitalität und Glanz. Und diese Delikatessen lassen die Barthaare ganz besonders schnell nachwachsen:

  • Spurenelemente: Zink, Eisen, Selen, Kupfer
  • Vitamine: Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin 7 (Biotin)
  • Aminosäuren: Soleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin

Bartausfall behandeln: Was kann ich tun?

Bei der Diagnose Bartausfall sind viele Männer erst einmal ratlos. Wie bekommen sie nur ihre gesunde und volle Gesichtsbehaarung zurück?

Doch es gibt Hoffnung: Mit den richtigen Methoden holt Mann sich sein liebstes Accessoire wieder zurück. Doch Achtung: Bevor du nach Lust und Laune unsere Tipps und Tricks ausprobierst, lohnt sich ein Beratungsgespräch mit dem Dermatologen (Hautarzt) deines Vertrauens. Sprich über deinen Bartausfall, schildere deine Lebenssituation und lass eine Haaranalyse durchführen. Dann steht einer erfolgreichen Therapie auch nichts mehr im Weg.

Eine sorgfältige Bartpflege

Ein gut gepflegter Bart sieht nicht nur gut an, er senkt auch noch das Risiko von Haarausfall. Denn je besser die Haut hydratisiert ist, desto besser funktioniert die Durchblutung und die Nährstoffversorgung der Haarfollikel.

Dürfen wir dir das Einmaleins der Bartpflege präsentieren?

  • Reinige deinen Bart regelmässig – am besten zweimal täglich. Morgens und abends wäschst du Haut und Haare gründlich mit lauwarmem Wasser aus. So wirst du Schmutz, Keime und Bakterien mit wenig Aufwand los.
  • Verwende natürliche Pflegeprodukte. Ideal ist ein Bartshampoo und ein Bartöl. So hältst du Haut und Haare nicht nur sauber und frisch, sondern auch noch weich und geschmeidig.
  • Wie wäre es mit einem Gesichtspeeling? Die feinen Schleifpartikel tragen abgestorbene Hautschuppen zuverlässig ab und lassen den Poren Luft zum Atmen. Und schon sinkt die Verstopfungsgefahr. Doch Vorsicht: Peele deine Haut nicht zu oft. Einmal alle zwei Wochen reicht völlig aus. Ansonsten strapazierst du die Haut nur.
  • Verzichte auf aggressive Pflegeprodukte mit synthetischen Wirk- und Duftstoffen. Sie reizen die Haut nur unnötig.
  • Massagezeit: Gönne deiner Haut öfter mal eine Massage. Denn wusstest du, dass die rhythmischen Bewegungen nachweislich die Durchblutung in Schwung bringen? Bestenfalls nimmst du dir zweimal pro Tag 10 bis 15 Minuten Zeit und lässt die Fingerkuppen sanft über die Hautoberfläche gleiten. Fühlt sich doch gut an, oder?

Finasterid

Bei erblich bedingtem Haar- und Bartausfall greifen viele Patienten mit Testosteronmangel zu Präparaten mit Finasterid. Meist nehmen sie den Wirkstoff in Form von Tabletten zu sich.

Finasterid greift in den Stoffwechsel ein. Genau genommen legt es die sogenannte 5-Alpha-Reduktase in den Zellen lahm. Denn genau durch diese wird das Sexualhormon Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt, das bei der androgenetischen Alopezie zu Haarverlust führt.

Gut zu wissen: Finasterid wirkt nur so lange, wie wir es einnehmen. Sobald wir die Einnahme stoppen, setzt sich die Alopezie wieder in Gang. So ist der angepriesene Wunderwirkstoff keine Lösung auf Dauer.

Minoxidil

Genauso häufig wie Finasterid verschreiben Ärzte bei genetisch bedingtem Haarausfall Minoxidil. Ursprünglich sollte der Wirkstoff zur Therapie von Bluthochdruck zum Einsatz kommen. Doch bald entpuppte er sich auch als willkommenes Medikament für die androgenetische Alopezie.

Ob als Schaum, Tinktur oder Medikament – Minoxidil soll den Haarausfall vorzeitig stoppen und sogar neue Haare nachwachsen lassen. Wie genau? Experten gehen davon aus, dass der Wirkstoff die Durchblutung der Kopfhaut auf Trab bringt. Dadurch kann sie mehr Nährstoffe aufnehmen und die Haarfollikel besser versorgen.

Genau wie Finasterid ist auch Minoxidil keine Langzeitlösung. Denn die Wirkung der Präparate hält immer nur so lange an, wie Mann es einnimmt. Sobald sie abgesetzt werden, schreitet der erblich bedingte Haarverlust voran.

Barthaartransplantation

Wir haben dir etwas Erfreuliches zu sagen: Inzwischen gibt es bei der Behandlung von Bartausfall nicht mehr nur temporäre Lösungen wie Finasterid oder Minoxidil. Die Barthaartransplantation ist eine dauerhafte Lösung.

Ob Drei-Tage-Bart, Vollbart oder Oberlippenbart – Männer mit Haarausfall, die sich sehnlichst eine kräftige und gesunde Gesichtsbehaarung wünschen, sind mit dem professionellen Eingriff gut beraten. Endlich bekommen sie ihre jugendliche Frische zurück und müssen nicht mehr widerwillig zum Rasierer greifen, um die kahlen Stellen zu kaschieren.

Klingt gut. Nur wie läuft eine Barthaartransplantation eigentlich ab?

Eine Barthaartransplantation läuft ähnlich ab wie eine Kopfhaartransplantation. Am Anfang steht immer das Beratungsgespräch. Der verantwortliche Mediziner spricht mit dem Patienten über seine Probleme, Wünsche und Vorstellungen. Anschliessend berät er ihn zu seinen medizinischen Möglichkeiten. Zugleich zeichnet er den Verlauf des neuen Bartes provisorisch auf das Gesicht auf. So kann er sich das Ergebnis besser vorstellen.

Wichtig ist hier ein individuelles Vorgehen. Der Arzt bezieht sowohl die Gesichtsform als auch die bestehende Bartbehaarung in den Prozess mit ein. Die Transplantate sollen sich schliesslich nahtlos in das vorhandene Bartkleid einfügen.

Als Nächstes steht die Transplantation an. Dafür entnimmt der behandelnde Arzt zunächst einen feinen Hautstreifen vom Hinterkopf. Aus gutem Grund: Die Haarwurzeln am Hinterkopf kommen den Barthaaren nämlich am nächsten. Sowohl die Stärke als auch die Struktur sind ähnlich. Ein weiteres Plus: Am Hinterkopf lassen sich mögliche Narben durch die Entnahme ohne grossen Aufwand verbergen.

Nun präpariert der Arzt aus dem entnommenen Hautstreifen die Spenderhaare und lagert sie in einer Nährstofflösung zwischen. So sind die Transplantate nur minimal von der natürlichen Nährstoffversorgung abgeschnitten, was ihre Überlebenschancen deutlich steigert.

Im nächsten Schritt studiert der Mediziner aufmerksam die Transplantate. In Kleinstarbeit untersucht er sie auf Stärke und Kraft. Zu feine Haare sortiert er vorsorglich aus.

Jetzt kümmert sich der Mediziner um den Empfängerbereich. Gewissenhaft bereitet er die Hautareale auf die Transplantate vor. Hierzu öffnet er winzige Kanäle in der Gesichtshaut, in der er später die Transplantate einfügt. Bei der Präparation des Empfängerbereichs ist höchste Sorgfalt und Präzision gefragt. Nur so lassen sich sichtbare Narben effektiv vermeiden.

Danach folgt der Hauptteil der Behandlung. Vorsichtig setzt der Mediziner die einzelnen Haarwurzeln in die soeben geöffneten Kanäle im Gesicht ein – eines nach dem nächsten. Hierbei achtet er vor allem auf die Wuchsrichtung, damit das Ergebnis später möglichst natürlich und harmonisch wirkt.

Gut zu wissen: Für eine Barthaartransplantation muss der Patient mehrere Stunden Zeit einplanen. Wie lange genau der Eingriff dauert, ist individuell. Das hängt ganz vom Grad des Haarausfalls und von den Wünschen des Patienten ab.

Während des gesamten Eingriffs bleibt der Patient bei Bewusstsein. Er kann sich sogar mit dem Personal unterhalten, lesen oder fernsehen.

Eine lange Regenerationsphase ist nach der Transplantation nicht nötig. Schon am nächsten Tag ist er wieder voll gesellschaftsfähig und kann seinen alltäglichen Aufgaben beinahe uneingeschränkt nachgehen. Nur von Saunagängen, Sonnenbädern und sportlicher Aktivität ist in den ersten zwei bis drei Wochen noch abzuraten.

Erste Ergebnisse zeigen sich etwa einen bis sechs Monate nach der Behandlung. Zunächst gehen die frisch verpflanzten Haarwurzeln im Bartbereich erst einmal verloren. In diesem Fall sprechen wir von Shock Loss. Doch keine Panik: Die ausgefallenen Haare wachsen allmählich wieder nach. Schritt für Schritt gewinnt der Bart an Fülle, Frische und Männlichkeit.

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Barttransplantation

ab CHF 110.–/Monat

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