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Alles über Trichotillomanie

Alles über Trichotillomanie

Miriam Otero

12 min

Februar 23, 2023

Kahle Stellen im Kopfhaar entstehen nicht nur durch bekannte physiologische Ursachen wie genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen oder Autoimmunerkrankungen. Auch psychische Umstände können zu Haarausfall führen: die sogenannte Trichotillomanie bewegt die davon Betroffenen dazu, sich die Haare auszureissen oder sie mit der Pinzette zu zupfen. Manche tun dieses Verhalten als Ausdruck von Langeweile oder vorübergehender innerer Anspannung ab, doch das Rupfen des eigenen Haars kann über lange Zeit zu ausgeprägten kahlen Stellen und grossem Leidensdruck der Betroffenen führen.

Was ist Trichotillomanie?

Trichotillomanie, auch bekannt als Haarziehstörung, ist eine psychische Störung, die durch den wiederholten und zwanghaften Drang gekennzeichnet ist, sich die eigenen Haare auszureissen. Dieses Verhalten kann zu ausgeprägtem Haarverlust führen, was für die Betroffenen sehr belastend und emotional entkräftend sein kann. Trichotillomanie kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen, wird jedoch häufiger bei Frauen diagnostiziert und beginnt typischerweise im Jugendalter.

Was ist die Ursache von Trichotillomanie?

Die genaue Ursache der Trichotillomanie ist noch nicht vollständig geklärt, man geht jedoch davon aus, dass sie mit einer Kombination aus genetischen, umweltbedingten und psychologischen Faktoren zusammenhängt. Einige Studien deuten darauf hin, dass bei Personen mit Trichotillomanie ein Ungleichgewicht bestimmter chemischer Stoffe im Gehirn, wie zum Beispiel Serotonin, besteht. Diese beeinflussen die Stimmung und können Störungen der Impulskontrolle herbeiführen . Stress, Ängste und traumatische Lebensereignisse können das Verhalten des Haareausreissens ebenfalls auslösen oder verschlimmern. Ausserdem wird Trichotillomanie häufig mit anderen psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen, Depressionen und Zwangsstörungen in Verbindung gebracht.

Durch welche Symptome äussert sich das Störungsbild?

Das häufigste Anzeichen für Trichotillomanie sind auffälliger Haarverlust, kahle Stellen und dünner oder schüttern werdendes Haar, insbesondere in Bereichen der Kopfhaut, der Augenbrauen oder der Wimpern, wobei aber auch andere Körperstellen betroffen sein können. Weitere Anzeichen können abgebrochene Haare und ein Gefühl der Entspannung oder Erleichterung nach dem Ausreissen der Haare sein. Bei einigen Betroffenen geht die Trichotillomanie mit einer Trichophagie (dem sogenannten “Rapunzelsyndrom”) einher, welche sich durch Verhaltensweisen wie das Kauen oder Verschlucken der ausgerissenen Haare äussert. Dies kann zu zusätzlichen gesundheitlichen Komplikationen wie Magen-Darm-Problemen führen, da die durch die verschluckten Haare gebildeten Haarknäuel (fachsprachlich “Trichobezoare”) einen Darmverschluss nach sich ziehen können.

Zu vergleichbaren Zwangserkrankungen beziehungsweise Impulskontrollstörungen gehören die Onychophagie (zwanghaftes Nägelkauen) und die Dermatillomanie (zwanghaftes Kratzen und Quetschen der Haut).

    Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten bei Trichotillomanie?

    Die Behandlung der Trichotillomanie umfasst in der Regel eine Kombination von Therapien wie kognitiver Verhaltenstherapie, Gewohnheitsumkehrtraining (auch bekannt als “habit reversal training”), Anwendung von Selbsthilfestrategien und medikamentöser Behandlung. Die kognitive Verhaltenstherapie zielt darauf ab, negative Gedankenmuster und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit dem Haareziehen zu erkennen und zu ändern, während das Gewohnheitsumkehrtraining den Betroffenen hilft, Strategien zu entwickeln, um das Verhalten des Haareziehens durch eine positivere Alternative zu ersetzen. Zu den Selbsthilfestrategien gehören das Setzen von Grenzen für das Ausreissen der Haare, die Suche nach gesunden Wegen zur Bewältigung von Stress und Emotionen und die Verwendung von physischen Barrieren (z. B. das Tragen von Handschuhen oder eines Haarbands), um das Ausreissen von Haaren zu verhindern. Medikamente wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer können ebenfalls eingesetzt werden, um die mit Trichotillomanie verbundenen impulsiven und zwanghaften Symptome in den Griff zu bekommen oder um allfällige zugrundeliegende psychische Erkrankungen zu behandeln.

    Für Menschen mit Trichotillomanie ist es wichtig, sich so schnell wie möglich Unterstützung und Behandlung einer qualifizierten psychiatrischen Fachkraft zu suchen, da die Erkrankung erhebliche Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität haben kann. Auch wenn es schwierig ist, die Störung zu überwinden, können Menschen mit Trichotillomanie mit der richtigen Behandlung lernen, ihre Zwangsstörung zu kontrollieren und ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.

    Trichotillomanie überwunden - was nun?

    Nach einer erfolgreichen Behandlung der Trichotillomanie können lichte oder kahle Stellen zurückbleiben und verständlicherweise möchten viele ehemalige Betroffene die Erkrankung auch optisch hinter sich lassen. In diesen Fällen können Perücken, Toupets, Haarpigmentierungen oder Kopfbedeckungen hilfreich sein. Wer allerdings eine langfristige, natürliche Lösung sucht, ist mit einer Haartransplantation am besten bedient.

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    Haartransplantation

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    Haartransplantation bei HAIR & SKIN

    Bei HAIR & SKIN, dem Schweizer Marktführer für Haartransplantationen und Eigenblutbehandlungen werden Haartransplantationen ausschliesslich mit der FUE Methode vorgenommen. Die Follikelextraktion (FUE) ist eine Technik zur Haartransplantation, bei der einzelne Haarfollikel aus dem Spenderbereich (in der Regel vom Hinterkopf) entnommen und in den Empfängerbereich (in der Regel in die Vorderseite, den Oberkopf oder den Scheitel) verpflanzt werden.

    Eine Haartransplantation bei HAIR & SKIN umfasst die folgenden Schritte:

    • Konsultation
      Während des Beratungsgesprächs untersucht der behandelnde Arzt, beziehungsweise die behandelnde Ärztin, die Kopfhaut des Patienten oder der Patientin, um die Haarqualität zu ermitteln. Dadurch kann festgestellt werden, ob der bzw. die Patient*in für eine Haartransplantation geeignet ist.
    • Vorbereitung
      Am Tag des Eingriffes markiert das Haartransplantations-Team den Spender- und Empfängerbereich und rasiert anschliessend den Spenderbereich. Danach werden die zu behandelnden Bereiche desinfiziert und mittels Lokalanästhesie betäubt.
    • Entnahme
      Das Haartransplantations-Team verwendet eine kleine Stanze (in der Regel mit einem Durchmesser von 0,6 bis 1,0 Millimetern), um einzelne Haarfollikel aus dem Spenderbereich zu entnehmen. Die Stanze wird in einer kreisförmigen Bewegung gedreht, um den Follikel zu lockern, der dann vorsichtig mit einer Zange herausgezogen wird.
    • **Vorbereitung der **Grafts
      Nachdem die Follikel entnommen wurden, werden sie sorgfältig seziert, um sie in einzelne Follikeleinheiten (Gruppen von 1-4 Haaren) zu zerlegen. Der bzw. die Haartransplanteur*in kann das überschüssige Gewebe von den Follikeln abschneiden, um sie für die Transplantation vorzubereiten. Zwischenzeitlich werden die einzelnen Follikeleinheiten in eine Salzwasserlösung eingelegt.
    • Implantation
      Das Haartransplantationsteam macht kleine Schnitte im Empfängerbereich und führt die Follikeleinheiten vorsichtig in die Schnitte ein. Dabei wird eine spezielle Nadel oder ein Implantationsgerät verwendet, um die Transplantate zu platzieren und einzusetzen.

    Nach dem Eingriff können Rötungen, Schwellungen und Krustenbildung an den behandelten Bereichen entstehen. Die Krusten lösen sich allerdings innert ca. 10 Tagen von selbst, und auch die Rötung und Schwellung klingt nach wenigen Tagen ab. Die transplantierten Haare fallen in der Regel innerhalb weniger Wochen ausund das neue Haarwachstum setzt daraufhin nach kurzer Zeit ein. Das endgültige Ergebnis der Haartransplantation wird jedoch erst nach mehreren Monaten bis zu einem Jahr sichtbar. Es ist wichtig, die Anweisungen des behandelnden Arztes, bzw. der behandelnden Ärztin für die Pflege nach dem Eingriff zu befolgen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

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