home Hair & Skin arrow
Blog
arrow
Haar
arrow
Kopfhautpilz – Ursachen, Symptome und Behandlung

Kopfhautpilz – Ursachen, Symptome und Behandlung

Medical Manager Dr. David Tanganho

Juni 26, 2023

Eine Pilzerkrankung kennen viele Menschen, doch tritt diese meist an den Füssen oder Nägeln auf. Nicht so geläufig ist eine Pilzinfektion der Kopfhaut, der sogenannte Kopfhaut-Pilz ist hochansteckend und kann äusserst unangenehm verlaufen. Beim Kopfpilz – auch Scherpilzflechte oder medizinisch Tinea capitis genannt – leidet der Betroffene grösstenteils unter Juckreiz, Schuppen und gar unter plötzlichen Haarausfall, was oft auch zu einer grossen psychischen Belastung führen kann.

In diesem Artikel zeigen wir dir, was genau der Kopfhaut-Pilz ist, wie er entsteht, wie du ihn erkennst und wie eine Behandlung von Kopfpilz aussehen kann.

Woran erkennt man einen Kopfhaut-Pilz?

Um die Symptome des Kopfpilzes zu erläutern, müssen wir zunächst erklären, was ein Pilzbefall der Kopfhaut genau ist. Man spricht von einer Unterform der Hautpilzerkrankungen, die durch Hautpilze wie Fadenpilze (Dermatophyten) – mitunter auch Schimmelpilze (Aspergillus) und Hefepilze (Candida) – verursacht wird. Es ist eine sehr ansteckende Pilzerkrankung am behaarten Teil des Kopfes (z. B. Kopfhaare, Augenbrauen, Wimpern, Bart).

Die Pilzinfektion auf der Kopfhaut ist nicht immer leicht von anderen Hautkrankheiten zu unterscheiden. Die Anzeichen der Pilzerkrankung am Kopf sind vielseitig und mit blossem Auge oft nicht zu erkennen.

Ein Indiz sind kreisförmige, haarlose Stellen, die mit kleinen grauen bis fett-gelblichen Schuppen bedeckt sind. Bei fortgeschrittener Infektion kann der Kopfpilz im Gesicht oder an anderen Körperstellen auftreten, welchen man anhand grösserer, stark entzündeter oder trockener Stellen erkennt. Kommen diese Hautstellen mit Bakterien in Kontakt, können nässende, eitrige und wabenförmige Veränderungen entstehen.

Im Barthaar können in einigen Fällen schmerzhafte Abszesse und Rötungen auftreten, die meist mit Krusten bedeckt sind.

In einzelnen schweren Fällen können die Lymphknoten am Nacken und Hals anschwellen und druckempfindlich werden, teilweise tritt dabei Fieber auf.

Aufgrund der ausgeprägten Entzündung können die Haarwurzeln dauerhaften Schaden nehmen und die Kopfhaut an den betroffenen Stellen kahl bleiben und Narben hinterlassen.

Was sind die Ursachen für einen Kopfhaut-Pilz?

Wie oben schon beschrieben entsteht der Kopfpilz, wenn Hautpilze die Kopfhaut heimsuchen und in die Haarfollikel eindringen. Übertragen wird der Erreger überwiegend durch Tiere wie Katzen, Hunde, Hamster, Hasen und Meerschweinchen. Oft sind Kinder, die mit den Tieren spielen, von Kopfpilz betroffen und können so auch zum Überträger für andere Personen werden. Ebenso sind Halter von Nutztieren wie etwa Kälber in der Landwirtschaft anfällig.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, sich mit dem Schuppenpilz am Kopf zu infizieren:

  • Durch das Teilen von Kämmen, Haarbürsten, Handtüchern, Hauben u. ä. mit infizierten Personen
  • Nasse und feuchte Haare für eine längere Zeit als idealer Nährboden für Pilze
  • Extrem fettiges Haar und ungeeignete Haarpflegeprodukte
  • Kopfhautverletzungen, die nicht behandelt werden

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um dauerhaften Haarverlust oder Narben zu vermeiden, sollte man bei den ersten Anzeichen den Hausarzt oder einen Hautarzt (Dermatologen) aufsuchen. Da viele andere Hauterkrankungen ähnliche Symptome aufweisen (z.B. Neurodermitis oder seborrhoisches Ekzem), wird – nach einem ausführlichen Gespräch – eine genauere Untersuchung vorgenommen. Hierbei wird die Haut mit speziellen Geräten (Hautlupe oder Mikroskop) genau begutachtet und abgetastet. Typische Hautveränderungen können dem Arzt schon erste Hinweise geben.

Um die Erkrankung sicher zu diagnostizieren, legt der Arzt eine Pilzkultur an, um den genauen Krankheitserreger festzustellen. Dafür werden Haare und Hautschuppen aus dem betroffenen Kopfteil entnommen, mit denen der Hautarzt aufgrund der kulturellen Anzüchtung die genaue Pilzart bestimmen kann. Anhand der Pilzkultur kann der Arzt die weiteren Behandlungsmethoden festlegen.

Da einige Pilze (z. B. Dermatophyten) fluoreszieren, kann der Kopfhaut-Pilz in diesen Fällen auch mit einer sogenannten Wood-Lampe (auch Schwarzlichtlampe oder UV-Licht) diagnostiziert werden. Bei einer Infektion leuchtet die leidtragende Stelle gelbgrün.

blog image

Haartransplantation

ab  CHF 150.–/Monat

BERATUNG BUCHEN

blog image

Welche Arten von Kopfhaut-Pilzen gibt es?

Man unterteilt drei verschiedene Arten von Kopfhaut-Pilz, die akuten Haarausfall verursachen können:

Dermatophyten

Dermatophyten sind Fadenpilze, die Dermatophytose (Tinea) verursachen. Sie dringen in das Haar ein und können so auf der Kopfhaut wohnen und gedeihen. Die am häufigsten vorkommende Pilzinfektion auf der Kopfhaut ist die sogenannte Tinea capitis, auch als Ringelflechte bekannt. Sie löst laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 90 % der Pilzinfektionen in Europa und Amerika aus.

Man erkennt Dermatophyten an runden, kahlen und scharf abgrenzenden Stellen, stark juckender Kopfhaut, abgebrochener Haare, grauer Flecken, Schwellungen bei Erwachsenen, möglichen Blasen an kahlen Stellen und in schweren Fällen können die betroffenen Stellen rot und schuppig aussehen.

Malassezia-Infektionen

Malassezia spp. können die Malassezien-Dermatitis (Pityrosporie) hervorrufen. Es sind lipophile Hefen, die nach ihrem Entdecker Malassez benannt worden sind. Diese Hefepilze sind wichtig bei der Pathogenese der seborrhoischen Dermatitis des Kopfes. Malassezia-Infektionen zeigen sich durch gelbliche Schuppen und juckende, rotbraune Flecken auf der behaarten Kopfhaut. Die Ausmasse der Infektion können sich unterscheiden, von der milden Pityriasis capitis (Schuppenbildung bei trockener Kopfhaut) bis zur chronischen exfoliativen Dermatitis (u.A. starke Rötung, Schuppenflechte).

Trichosporie (Piedra)

Piedra bedeutet in der spanischen Sprache Stein. Die Trichosporie erkennt man an den schwarzen und weissen Knoten, die sich neben dem Kern der Haarfollikel befinden. Das Kopfhaar erscheint an der betroffenen Stelle kürzer und brüchig, in drastischen Fällen zerbrechen die Haare in kleine Einzelteile.

Wie kann man einem Kopfhaut-Pilz vorbeugen?

Um einer Pilzerkrankung am Kopf vorzubeugen, sollte man in erster Linie eine Ansteckung vermeiden.

Die Krankheitserreger bleiben in Kämmen, Bürsten, Handtüchern, Plüschtieren oder auf Bettlaken lange lebensfähig. Falls ein Familienmitglied sich mit dem Kopfpilz infiziert hat, sollte man diese Dinge auf keinen Fall gemeinsam benutzen und auch regelmässig desinfizieren oder gar entsorgen. Das gilt auch für die Ablageflächen, da sich auch hier Pilzsporen festsetzen können.

Verdächtige Wäsche oder Kleidungsstücke (z. B. Kopfpolster, Handtücher, Kopfbedeckungen) gleich bei 95 °C waschen oder mit speziellen Hygienewaschmitteln reinigen. Vermeide engen Kontakt zu Tieren, die kahle, runde und schuppige Flecken aufweisen. Sollte es sich um ein Haustier handeln, muss dieses natürlich sofort behandelt werden, um eine Ansteckung zu umgehen.

Ebenso kannst du ein spezielles Shampoo gegen Pilze täglich verwenden, was hautfreundlich und mild ist und wirksam gegen Bakterien und Pilze.

Wie kann man einen Kopfhaut-Pilz behandeln?

Es ist notwendig, dass du bei einer Kopfpilz-Erkrankung etwas unternimmst, da der Kopfhaut-Pilz nicht von allein verschwindet. Empfohlen wird meist eine Kombination aus einer lokalen Therapie – etwa in Form von Shampoos, Salben oder Cremes – und einer innerlichen (systemischen) Behandlung – zum Beispiel Tabletten –, mit dem man den auslösenden Erreger beseitigt und einen möglichen Haarverlust verhindert.

Die Behandlung mit Antimykotikum sollte so schnell wie möglich erfolgen und auch ausreichend lange anhalten, da die Symptome häufig rasch nachlassen, der eigentliche Kopfpilz aber noch nicht beseitigt wurde.

Sollte der Pilz schon zu einem Kerion (schwere Entzündungsreaktion der Haut) geworden sein, kann eine zusätzliche Cortison-Behandlung notwendig werden. Hat die Infektion die Kopfhaut zu stark angegriffen, kann ein Verlust der Haare nicht immer vermieden werden, häufig bleiben kahle Stellen zurück.

In solchen Fällen kann eine Haartransplantation die richtige Wahl sein, bei der Haare samt Haarwurzeln aus dichteren Bereichen entnommen und an den kahlen Stellen eingepflanzt werden. Die Haarfollikel wachsen dort wieder an und beginnen mit der Produktion neuer Kopfhaare. Nach einiger Zeit sind die Spuren des Kopfhaut-Pilzes verschwunden und keiner bemerkt den früheren Haarverlust.

Fazit – Kopfhaut-Pilze sind sehr ansteckend, aber ebenso einfach zu heilen

Mit dem Kopfhaut-Pilz kann man sich über verschiedene Wege infizieren, da er sehr ansteckend ist. Die gute Nachricht, er ist heilbar und bei entsprechender Vorsorge auch vorbeugbar. Die schlechte Nachricht ist der meist damit verbundene Haarausfall, der in schweren Fällen sogar bleibende kahle Stellen verursachen kann. Hier eignet sich eine Haartransplantation als Lösung, um den Haarschwund vergessen zu machen.

GRATIS TERMIN