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Alles über die Hautbarriere

Alles über die Hautbarriere

Medical Manager Dr. David Tanganho

8 min

März 31, 2023

Unsere Haut ist ein wirkliches Phänomen: Die Hautoberfläche ist konstant zahlreichen Umwelteinflüssen wie Sonne, Kälte, freie Radikalen und Schadstoffen ausgeliefert. Die Auswirkungen muss sie Tag für Tag abwehren. Die Schutzschicht gegen diese Beeinflussung nennt man Hautbarriere. Ist sie und dadurch ihre Schutzfunktion gestört, können Hautprobleme wie Unreinheiten, Irritationen oder trockene Haut entstehen. In diesem Artikel geht es um den Aufbau und die Funktion dieser natürlichen Schutzbarriere. Ferner klären wir über Symptome bei einer Schädigung auf und wie du deine Hautbarriere stärken und wieder aufbauen kannst.

Was versteht man unter dem Begriff Hautbarriere?

Unter dem Begriff Hautbarriere verbirgt sich die äussere Hornschicht der Oberhaut (Epidermis). In Fachkreisen wird sie auch Stratum corneum genannt. Sie besteht aus Hornzellen, die von hauteigene Lipide wie Ceramide und Cholesterin zusammengehalten werden. Ähnlich wie bei Ziegelsteinen und dem dazwischen liegenden Mörtel. Durch diesen Aufbau wird die Hautbarriere abgedichtet, was das Eindringen von äusseren Schad- und Reizstoffen verhindert. Zudem reguliert die Hautschutzschicht den Wasserhaushalt und sorgt für einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt. Dieser ist für eine gesunde Haut wichtig, da die Hautschicht aus circa 70 % Wasser besteht – ⅔ in der tieferen Dermis und ⅓ in der Epidermis.

Die Flüssigkeitszufuhr ist somit von höchster Wichtigkeit, damit vor allem die obere Haut gesund bleibt und die Hautbarriere intakt bleibt.

Was ist alles Teil der Hautbarriere?

Die Hautbarriere ist ein hoch organisiertes System, bei dem viele Elemente zusammenarbeiten. Dazu stützen sie sich auf ein komplexes Kommunikationsnetz, welches ihnen das Zusammenspiel ermöglicht. Der Aufbau der Epidermis und deren Funktionen beruhen auf einer kontinuierlichen Wechselwirkung zwischen zellulären und nicht zellulären Elementen. Die Hautbarriere besteht im Wesentlichen aus drei Hauptelementen, gerne auch als die drei Musketiere bezeichnet:

Die Hornschicht

Die Hornschicht liegt aussen und beschränkt die Verdunstung des Wassers nach aussen - sie schützt die Haut also vor dem Austrocknen. Dank Enzymen werden optimale Bedingungen, wie ein saurer pH-Wert (Säureschutzmantel) gesichert, damit das Mikrobiom (Bakterienflora der Haut) vital gehalten werden kann. Dessen Wirkung gegen Entzündungen durch die Synthese spezieller Moleküle (antimikrobielle Peptide) wird somit unterstützt.

Die zweite Barriere

Die zweite Barriere – auch TJ-Barriere genannt – befindet sich unter der Hornschicht und ist ein Netzwerk aus Proteinen. Wenn notwendig, versiegeln sie nebeneinanderliegende Zellen und verhindern somit das Eindringen äusserlicher Einflüsse, die Entzündungen fördern und zu einer Reaktion des Immunsystems führen können.

Die immunologische Barriere

Die immunologische Barriere – auch LZ-Barriere genannt – liegt unter der zweiten Barriere. Sie besteht aus Immunzellen, die von den Warnsignalen (Zytokine, Interleukine usw.) aktiviert werden. Bei Schäden in der Hornschicht können die Immunzellen dank der Hautstruktur durch eine Streckung (Dendriten) die oberen Hautschichten erreichen und die fremden Elemente erkennen und gegebenenfalls beseitigen.

Was sollte man zum Schutz der Hautbarriere vermeiden?

Natürlich kann eine schwache Hautbarriere angeboren sein, etwa bei einer Neurodermitis. Aber ebenso der eigene Lebensstil sowie Umwelteinflüsse können zu einer gestörten Hautbarriere beeinflussen.

Stress

Bei zu viel Stress im Alltag ist die Versorgung der Haut mit Blut, Nährstoffen und Sauerstoff nicht die erste Priorität des Körpers und funktioniert deswegen nur bedingt. Dadurch wird der Zellstoffwechsel und die Neubildung von Hautzellen aufgehalten sowie die Mechanismen der DNA-Reparatur angegriffen. Die Produktion freier Radikaler beginnt, es entstehen Gewebeschäden und die Bildung von Falten wird beschleunigt.

Schlechte Hautpflege

  • Aggressive Pflegeprodukte mit scharfen Tensiden und synthetische Emulgatoren sollen hier gleich am Anfang genannt werden. Sie fördern den sogenannten „Auswascheffekt“, weil der Kleber und die wichtigen Lipide, die die Hornzellen zusammenhalten, regelrecht ausgewaschen werden. Der Lipidverschluss kann somit nicht mehr richtig ausgebildet werden, wodurch die Haut durchlässiger wird und Feuchtigkeit verliert. Dadurch wird die Talgproduktion angekurbelt und es entsteht eine unreine, gereizte Haut.
  • Zudem weisen Mineralöle, hauptsächlich in Kosmetikprodukten, eine hautschädigende Wirkung aus. Mineralöle sind kostengünstige Nebenprodukte der Erdölgewinnung. Diese synthetischen und nicht physiologische Öle verursachen zwar keine Hautreaktionen oder Allergien und sie fühlen sich auch gut an, doch sind sie hautfremd. Sie können nicht in die natürliche Hautstruktur eingebunden werden und können einen Hitzestau verursachen, wodurch die Haut stetig Feuchtigkeit verliert. Hautporen verstopfen, Hautunreinheiten werden verursacht und die Hautbarriere nachhaltig beeinträchtigt
  • Häufige und starke Peelings (mechanische, Microdermabrasion, AHA -Fruchtsäuren und vor allem auch BHA-Peelings mit Salicylsäure) können den Hautschutz ebenso schädigen. Um dies zu verhindern, solltest du mit diesen Produkten bewusst umgehen.
  • Stark exfolierende Mikrofaser Reinigungstücher sind ebenso zu vermeiden. Sie bestehen teilweise aus Aluminiumpartikeln, die strukturell wie kleine Widerhaken gestaltet sind. Dadurch kann es zu kleinsten Schnittverletzungen der Hautschicht kommen.
  • Zu heisses Wasser beim Baden oder Duschen kann der Haut gleichfalls Feuchtigkeit entziehen.
  • Sonnenschäden sorgen ebenfalls für Feuchtigkeitsverlust und sind die Hauptursache für Hautalterung. Die Verwendung eines guten Sonnenschutz kommt also nicht nur für das Schutzschild der Haut zu Gute, sondern hat eine kraftvolle anti-aging Wirkung.

Welche Probleme kann es mit der Hautbarriere geben?

Eine geschädigte Hautbarriere kann die Haut unrein werden lassen. Durch einen Mangel an Feuchtigkeit kann es zu einer Verhornungsstörung kommen. Die Enzyme, die den Kleber zwischen abgestorbenen Hautzellen auflösen, werden aufgrund nicht ausreichenden Wassers inaktiv und so bleiben die Hornzellen auf der Haut kleben und die Hautporen werden verstopft. Ebenso wird durch den Feuchtigkeitsmangel die Talgproduktion gefördert, was den pH-Wert steigen lässt und einen Wohlfühlfaktor für Akne darstellt. Auch ein Hautausschlag um Mund und Nase, die sogenannte Mundrose (periorale Dermatitis), ist speziell bei Frauen ziemlich verbreitet. Eine zerstörte Hautbarriere kann sich insbesondere in folgenden Symptomen widerspiegeln:

  • Akne, Pickel und andere Unreinheiten
  • Rötungen
  • Ekzeme und Entzündungen
  • Rissige Haut und ein starkes Spannungsgefühl
  • Hautjuckreiz
  • Dehydrierte Haut
  • Pigmentstörungen und Hyperpigmentierung
  • Ein fahler Teint ohne „Glow“
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Was kann man gegen Probleme mit der Hautbarriere tun?

Eine gesunde Hautbarriere ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein reines und schönes Hautbild. Um deine Hautbarriere zu stärken, sie zu reparieren oder gar wieder aufzubauen, kannst du einige Dinge tun, sowohl äusserlich als auch von innen.

Äussere Einflüsse, um die Hautschutzbarriere wieder aufzubauen

  • Gründliche, aber schonende Hautreinigung mit Produkten ohne aggressiven Tensiden
  • Nach der Reinigung ein Toner auf die Haut auftragen. Der leicht saure pH-Wert der Haut wird wiederhergestellt und eine gesunde Mikroflora wird unterstützt
  • Hautpflege mit hautidentischen Fetten wie Sheabutter, Jojobaöl und Avocadoöl stärkt den Hautschutz und kann eine geschädigte Hautbarriere reparieren
  • Eine Extraportion Feuchtigkeit für deine Haut. Gute Befeuchter sind z. B. Seren mit Hyaluronsäure
  • Auf heisse Duschen und Bäder verzichten, dafür behutsames Waschen mit lauwarmem Wasser
  • Bei empfindlicher Haut vor allem im Winter für eine Extraportion Pflege sorgen
  • Verzichte auf Pflegeprodukte mit Duftstoffen und Bestandteilen, wie Silikon- und Mineralölen, synthetische Emulgatoren usw.
  • Keine stark alkoholhaltigen Pflegeprodukte. Alkohol ist häufig Inhaltsstoff bei Naturkosmetik als natürliches Konservierungsmittel. Allerdings entzieht Alkohol dieser Kosmetik der Haut Feuchtigkeit.
  • Sanfte Säuren, wie Milchsäure oder Glykolsäure, können die Hautflora ins Gleichgewicht bringen, da sie die Haut ansäuern und so die Produktion von hauteigenen antimikrobiellen Peptiden ankurbeln
  • Sonnenschutz nicht vergessen!

Möglichkeiten, die Hautbarriere von innen zu stärken

  • Genügend Wasser und gute Flüssigkeiten, wie beispielsweise ungesüsste Tees trinken um einem Wasserverlust vorzubeugen
  • Stress vermeiden! Sorge für einen Ausgleich und bewege dich in der Natur oder mach Yoga
  • Eine gute Ernährung mit gesunden Fetten (Avocados, Lachs, Kerne und Nüsse, Leinöl und Algenöl)
  • Ein Esslöffel täglich mit gutem Fischöl oder Algenöl wirkt talgregulierend und fördert den Lipidverschluss der Haut

Fazit – Die gesunde Hautbarriere ist die Basis für eine reine Haut

Die starke Hautbarriere ist die Basis für eine gesunde und reine Haut. Durch Ursachen wie Stress, UV-Strahlung oder andere Umwelteinflüsse kann die Barrierefunktion der Haut geschädigt werden.

Wir hoffen, das wir dir mit diesem Artikel zeigen konnten, wie du deine Hautbarriere wieder ins Gleichgewicht bringen kannst. Mit den richtigen Nähr- und Wirkstoffen von innen und aussen kannst du das Fundament für eine strahlende und makellose Haut legen.

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