Haare sind die Visitenkarte unseres Gesichts. Sie unterstreichen mit individuellem Styling unseren Charakter und sind im Idealfall Ausdruck eines vitalen und gesunden Lifestyles. Dementsprechend ranken sich um kaum ein anderes Beauty-Thema so viele Mythen, angeblich verbriefte Wahrheiten und vermeintlich hilfreiche Tipps wie rund um unsere Mähne. Eine der dabei am häufigsten aufkommenden Frage: Wie schnell wachsen unsere Haare tatsächlich?
Die Antwort ist so vielschichtig wie unsere Persönlichkeiten. Neben dem natürlichen Zyklus gibt es zahlreiche Faktoren, die den Haarwuchs nachhaltig fördern oder behindern können – hin zum Ausfall. In diesem Artikel räumen wir mit hartnäckigsten Legenden auf und schlüsseln dir die Wahrheit über dein Haarwachstum detailliert auf.
Wie schnell wachsen Haare im Durchschnitt?
Mit der richtigen Haarpflege funktionieren unsere Haare fast wie Kraftwerke mit regenerativen Energien, denn sie erneuern sich kontinuierlich in einem sich wiederholenden Zyklus. Jeder von uns besitzt zwischen 80.000 und 120.000 einzelne Härchen auf dem gesamten Körper – es wartet also regelmäßig mehr als genug Erneuerungsarbeit auf unseren Körper.
Wie für nahezu alle Gesundheitsthemen gibt es auch hier lediglich Durchschnittswerte, die im Einzelfall variieren können. Fans kurzer Frisuren dürfen sich freuen, passionierte Langträger müssen sich in Geduld üben – denn unsere Haare wachsen im Durchschnitt ca. 0,3 bis 0,5 Zentimeter pro Woche, insgesamt also 1 bis 1,5 Zentimeter pro Monat. Der Weg zur wirklichen Löwenmähne kann also lang sein. Haarfarbe könnte das Wachstum der Haare beeinflussen.
Die Zyklen unseres Haarwachstums
Um zu verstehen, wie schnell (oder langsam) unsere Haare tatsächlich wachsen, hilft ein Blick auf die wiederkehrenden Phasen des natürlichen Erneuerungszyklus. Dabei durchlaufen sie drei verschiedene Schritte:
- Wachstumsphase: Die Haarfollikel, also die Strukturen um das eigentliche Haar herum, bilden in der Kopfhaut kontinuierlich neue Substanz. Dieser Prozess erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa sechs bis acht Jahren.
- Ruhephase: Auch dein Haar braucht eine Pause. Nachdem es eine gewisse Länge erreicht hat, fällt die Haarwurzel in einen Zustand, in dem sie keine Nährstoffe mehr erhält und schrumpft. Diese Phase wird auch als Telogenphase bezeichnet und erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa ein bis drei Wochen.
- Ausfallphase: Im finalen Schritt wird Platz für ein neues Haar geschaffen. Während der Ausfallphase löst sich das Härchen allmählich von seiner Verankerung innerhalb eines Zeitraums von bis zu sechs Monaten und fällt schliesslich aus.
Dieser Zyklus wiederholt sich bei normaler Gesundheit regelmässig. Daher ist es auch völlig natürlich, dass wir pro Tag bis zu 100 Härchen verlieren. Wie schnell unsere Haare anschliessend nachwachsen, bleibt davon unberührt. Mit zunehmendem Alter kann sich dieser Prozess aber deutlich verlangsamen oder ganz ausbleiben – einer der Hauptgründe für altersbedingten Haarausfall.
Was kann man tun, um Haare schneller wachsen zu lassen?
Wir träumen fast alle von einer vollen, voluminösen Kopfbedeckung – die gewünschte Haarlänge ist hingegen primär eine Geschmacksfrage. Wer sich eine besonders lange Mähne wünscht, braucht zunächst vor allem eines: Geduld. Denn das natürliche Wachstum lässt sich nicht unbegrenzt beschleunigen.
Trotzdem gibt es einige bewährte Abkürzungen, um den Turbo anzuschmeissen und deutlich schneller zur ersehnten Kopfpracht zu gelangen.
Ausgewogene Ernährung
Klingt nach Binsenweisheit und ist Bestandteil nahezu jedes Gesundheitsratgebers – stimmt aber uneingeschränkt. Denn eine gesunde Ernährung versorgt nicht nur unseren Körper, sondern auch deine Haare mit essenziellen Nährstoffen, die für das Wachstum zwingend benötigt werden.
Ein zentraler Baustein für schnelleres Haarwachstum ist hier das Protein Keratin. Um es zu produzieren, benötigen wir eine ausreichende Zufuhr von Protein aus unserer Nahrung. Proteinreiche Lebensmittel wie Fisch, Bohnen und Nüsse liefern unserem Körper die notwendigen Aminosäuren.
Neben Proteinen spielen auch bestimmte Vitamine und Mineralstoffe eine entscheidende Rolle. Vitamin B, Vitamin C, Vitamin E, Zink, Eisen und Omega-3-Fettsäuren sind dabei besonders wichtig. So unterstützt beispielsweise Vitamin B die Zellteilung und die Produktion neuer Zellen, während Vitamin E als Antioxidans die Follikel vor Schäden schützt.
Gezielte Kopfmassagen
Nicht nur bei Verspannungen eine Wohltat. Punktuelle Kopfmassagen können das Wachstum anregen und gleichzeitig Stress abbauen. Indem du deinen Kopf sanft massierst, wird die Durchblutung der Kopfhaut erhöht. Das verbessert zusätzlich die Aufnahme von Nährstoffen in die Wurzeln.
Bewege dazu die Finger mit sanftem Druck in kreisenden Bewegungen über die Kopfhaut. Weiterhin hilft die Massage dabei, die Spannung in der Kopfhaut zu lösen und den Stress abzubauen – der übrigens auch zu kahlen Stellen und Ausfall führen kann.
Spitzen schneiden
Es ist ein hartnäckiger Mythos, dass deine Mähne besonders schnell und lang wächst, wenn du sie möglichst selten einer Friseurschere aussetzt. Die Realität sieht allerdings anders aus: Ein Schnitt der Spitzen kann die Wachstumsgeschwindigkeit sogar fördern.
Wenn deine Haarspitzen nicht halbwegs regelmässig gestutzt werden, sind sie anfälliger für Spliss. Dieser ungeliebte Begleiter wandert dann zwangsläufig nach oben in gesunde Areale und führt letztlich dazu, dass deine Haare abbrechen – was wiederum das Wachstum der Haare verlangsamt. Als Faustregel gilt daher: Lass deine Spitzen etwa alle sechs bis acht Wochen schneiden.
Die Kraft der Natur nutzen – Hausmittel
Oft finden wir schon im Vorrats- oder Kühlschrank die nötigen Zutaten, um den Turbo für unsere Haare einzulegen. Einmassiert entfalten Hausmittel wie eine Mixtur aus Kokosöl oder Aloe vera ihre geballte natürliche Kraft und können das Wachstum nachhaltig fördern. Achte zudem auf eine gesunde Ernährung um einen Nährstoffmangel zu verhindern.
Die richtige Pflege
In der Drogerie deines Vertrauens hast du die Qual der Wahl aus unzähligen Pflegeprodukten mit jeweils ganz eigenen Versprechen und Wirkstoffen.
Achte bei der Auswahl deiner Shampoos und Conditioner und Haarkuren zur Haarwäsche auf eine Kombination möglichst natürlicher Wirkstoffe und vermeide aggressive Chemiekeulen – denn diese können deine Haarstruktur nachhaltig schädigen, zu Haarbruch führen und das Wachstum so verlangsamen. Je nachdem ob du fettiges Haar, trockene Haare, glatte Haare oder tendenziell eher kräftigeres Haar hast - die richtige Pflege macht den Unterschied für jeden Haartypen. Rizinusöl und Biotin findet man in zahlreichen Haarmasken und es eignet sich optimal zum Erhalt der Haargesundheit.
Auch übermässiges Styling kann das Wachstum beeinträchtigen. Häufiges Glätten mit einem Glätteisen oder Lockenstab oder Föhnen trocknet deine Haare aus und macht sie spröde. Gleiches gilt für Färben oder Bleichen.
Was tun, wenn die Haare nicht mehr wachsen?
In diesem Fall solltest du zunächst Ursachenforschung betreiben, um geeignete Methoden zur Wiederherstellung deiner Mähne zu finden. Mögliche Gründe für Haarausfall haben wir dir in diesem Artikel zusammengefasst.
Neben den bereits erwähnten Optionen, um das Wachstum wieder anzukurbeln, gibt es weitere bewährte Alternativen, um deine Kopfpracht wieder auf die Überholspur zu bringen.
Eigenblutbehandlung
Eine professionelle Eigenblutbehandlung kann den Wachstumsmotor wieder ankurbeln. Dieses körpereigene Wundermittel ist die ultimative Waffe gegen stagnierendes Wachstum und kann beeinflussen, wie schnell deine Haare wachsen. Es ist vollgepackt mit wertvollen Proteinen und essentiellen Nährstoffen, die deine Wurzeln bei der Regeneration unterstützen.
Dabei wird auf die Kraft deines eigenen Blutes zurückgegriffen, das kostbare Stammzellen und Plasma enthält. Diese unschätzbare Kombination wird gezielt in der Behandlung eingesetzt, um die Wurzeln mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, deinem Haarwachstum einen kraftvollen Extra-Boost zu verleihen und die Zellerneuerung anzuregen.
Haartransplantation
Wenn andere Mittel kaum oder nicht nachhaltig zum Erfolg führen, kann eine Transplantation von Kopf- oder Körperhaar ein dauerhafter Ausweg sein. Mit modernen FUT/FUE-Techniken gewinnst du dabei altes Volumen zurück und bedeckst kahle Stellen, die durch ausbleibende Regeneration entstanden sind.
Fazit – Gesundes Haarwachstum lässt sich zu einem gewissen Punkt beschleunigen
Jeder will sich seiner Umwelt möglichst vital, jugendlich und stilbewusst präsentieren. Dazu gehört für viele zwingend eine besonders volle und voluminöse Kopfpracht und gesunde Haare – die immer auch das Ergebnis eines störungsfreien und möglichst schnellen Haarwachstums ist.
Letzteres kannst du zwar durch bewährte Mittel fördern und beschleunigen, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, denn die Geschwindigkeit lässt sich nicht unendlich über das natürliche Wachstum von 1 bis 1,5 cm pro Monat hinaus maximieren.
Den gewissen Extra-Kick kannst du deinen Haaren unter anderem durch eine professionell durchgeführte Eigenblutbehandlung verleihen. Bei HAIR & SKIN greifst du dabei in modernsten Studios und Kliniken auf die Expertise eines der führenden Schweizer Beauty-Spezialisten zurück – und machst die Frage, wie schnell Haare tatsächlich wachsen, für dich künftig überflüssig.