Geheimratsecken: Häufigsten Ursachen und Behandlung
Geheimratsecken:
Häufigsten Ursachen und Behandlung
Medical Director Dr. Hans-Georg Dauer
11 min
März 10, 2021
Was haben Hollywood-Ikone Jude Law, Prinz William und Star-Trainer Jürgen Klopp gemeinsam? Sie alle haben Ministerecken. Doch was im ersten Moment edel und vornehm klingt, ist im zweiten Moment oft ganz schön «unelegant».
Denn tatsächlich sind Ministerecken nichts anderes als Geheimratsecken (calvities frontalis). Langsam, aber sicher geht die seitliche Haarpracht verloren und mit ihr das Selbstvertrauen. Doch wie kommt es eigentlich zu dem hartnäckigen Haarverlust und wie können wir ihn aufhalten? Gehen wir der Sache gemeinsam auf den Grund.
Die häufigsten Ursachen
Gene
Häufig sind Geheimratsecken bereits vorprogrammiert. Der Haarverlust liegt uns buchstäblich in den Genen. Wenn dem so ist, sprechen wir von erblich bedingtem Haarausfall oder androgenetischer Alopezie.
Das Markenzeichen des erblich bedingten Haarausfalls: Er folgt einem ganz bestimmten Muster. Insbesondere im Bereich der Tonsur sowie an den Schläfen beginnt sich, das Haar allmählich zu lichten – aber nicht erst im Alter. Ganz im Gegenteil: Nicht selten macht sich der Haarverlust bereits in jungen Jahren bemerkbar – oft schon während der Pubertät.
Schuld am erblich bedingten Haarausfall ist ein typischer Gendefekt, mit dem vor allem Männer zu kämpfen haben. In Zahlen gesprochen: Acht von zehn Männern (rund 80 Prozent) leiden an erblich bedingtem Haarverlust – am häufigsten an Geheimratsecken. Damit sind die Gene die mit Abstand häufigste Ursache von Geheimratsecken.
Und genau dieser Gendefekt löst eine Überempfindlichkeit im Körper aus. Die Haarwurzeln reagieren hypersensibel auf das körpereigene Hormon Dihydrotestosteron(DHT), auf ein Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron. Die Folge: Schweren Herzens müssen wir uns von so mancher überempfindlichen Haarwurzel verabschieden.
Die Hormone
Häufig haben wir vorzeitigen Haarverlust auch unseren Hormonen zu verdanken. Speziell in hormonellen Ausnahmesituationen spielt der Hormonhaushalt schnell verrückt und brockt uns Haarausfall ein.
Besonders stark von hormonellem Haarverlust betroffen sind Frauen. Ob in der Schwangerschaft, in der Stillzeit, vor oder während der Periode oder in den Wechseljahren – stehen die Hormone Kopf, tut es auch das Haarwachstum.
In der Regel trifft es die meisten Frauen aber erst in späteren Jahren – am häufigsten in den Wechseljahren.
Stress
Manchmal ist Stress zum Haare raufen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ist unsere Psyche ständig angespannt, ist es bald auch unser Körper – nicht aber nur Herz-Kreislauf und Verdauung. Auch der Hormonhaushalt gerät aus dem Takt. Und je aufgewühlter unsere Hormone, desto wahrscheinlicher der Haarverlust.
Umso wichtiger ist ein cleveres Anti-Stress-Konzept. Ob lange Spaziergänge im Grünen, klassische Musik zum Einschlafen, Yoga am Morgen, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditation oder autogenes Training – Ruhe und Entspannung können den stressbedingten Haarausfall in Schach halten.
Ernährung
Du bist, was du isst – da ist etwas dran. Verwehren wir unserem Körper wertvolle Nährstoffe, Proteine und Vitamine, sieht man uns das über kurz oder lang an – leider auch auf dem Kopf.
Für einen gesunden, kraftvollen und glänzenden Auftritt brauchen unsere Haarfollikel Vitamin A, Vitamin D, Eisen und Zink. Bekommen sie zu wenig davon ab, setzen sie sich zur Wehr. Sie werden spröde, dünn und leblos. Nehmen wir ihre ersten Hilferufe nicht ernst, drohen sie mit Haarverlust.
Sensible Kopfhaut
Kopfhaut ist nicht immer gleich Kopfhaut. Die eine ist stark und robust, die andere zart und sensibel. Besonders schwer hat es das Sensibelchen. Die überempfindliche Oberfläche ist äusserst anfällig für Hautreizungen wie Rötungen und Schwellungen.
Und genau diese Hautreizungen machen den Haarwurzeln das Leben schwer. Nicht selten werden sie durch die Irritationen so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie uns einfach ausfallen.
Falsche Haarpflege
Einer der Hauptschuldigen an der Überempfindlichkeit der Kopfhaut ist neben der Genetik auch die falsche Haarpflege. Aggressive Pflegeprodukte mit künstlichen Farbstoffen, synthetischen Duftnoten oder Tensiden wühlen die empfindliche Hautstruktur unnötig auf.
Mindestens genauso viel Schuld trifft das Styling. Egal, ob Föhnen, Glätten oder Locken – setzen wir unsere Kopfhaut zu oft extremer Hitze aus, zahlt sie es uns irgendwann vielleicht mit Haarverlust heim.
Übrigens: Gelegentlich ist nicht zu viel Pflege, sondern zu wenig Pflege für den Haarausfall verantwortlich. Ein Beispiel: Beim Sonnenbaden cremen wir unseren Körper sorgfältig ein – bis auf die Kopfhaut. Bereitwillig setzen wir sie der aggressiven UV-Strahlung aus. Und dafür bekommen wir die Quittung.
Starker Sonnenbrand bringt die empfindliche Kopfhaut schnell an ihre Grenzen. In einigen Fällen müssen wir den Übermut sogar mit Haarverlust büssen.
Der typische Verlauf
Geheimratsecken tauchen nicht von heute auf morgen auf. Im Gegenteil: Ihre Entstehung ist ein schleichender Prozess. Schritt für Schritt schreitet der Haarverlust voran – bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer.
Die ersten Anzeichen für Geheimratsecken bemerkst du meist im Schläfenbereich. Von hier aus zieht sich die Haargrenze schrittweise nach hinten. So lichten sich im Laufe der Zeit auch Scheitel und Kopfkrone. Wie weit der Haarverlust letztlich seine Kreise zieht, ist von Patient zu Patient verschieden. Bei den einen sind Geheimratsecken am Haaransatz die Vorboten einer Glatzenbildung. Bei den anderen bleibt zumindest das Haar am Hinterkopf erhalten. In diesem Fall spricht der Experte vom hufeisenförmigen Haarkranz.
Was kann ich tun?
Geheimratsecken vorbeugen
Das A und O ist selbstverständlich eine gute Vorsorge. Wer erst gar keine Geheimratsecken bekommt, muss sie auch nicht behandeln. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Wie gehe ich Ministerecken am besten aus dem Weg?
Iss dein Haar fit: Schon die richtige Ernährung kann Haarausfall nachweislich vorbeugen. Versorgst du deine Haarwurzeln regelmässig mit Biotin, Selen, Vitamin B, Vitamin 7 und weiteren kostbaren Mikronährstoffen, belohnen sie dich vielleicht irgendwann mit Standfestigkeit. Ganz besonders gut schmecken ihnen übrigens Eier, Nüsse und Käse.
Haarpflege will gelernt sein: Gehe sorgsam mit Haar und Kopfhaut um. Am besten pflegst du sie mit milden Bio-Produkten ohne chemische und synthetische Zusätze wie Silikon oder Parabene.
Weniger ist mehr: Verzichte auf ausgiebige Styling-Marathons. Lass den Föhn, das Glätteisen oder den Lockenstab lieber ab und zu weg. Deine Haarwurzeln werden es dir danken.
Stress dich doch nicht so: Nimmt der Stress wieder einmal Überhand, solltest du dir eine Extraportion Entspannung verschreiben. Ob mit Sport, Meditieren, Lesen oder Wandern – horche tief in dich hinein und finde dein ganz persönliches Anti-Stress-Rezept.
Geheimratsecken kaschieren
Zu spät, trotz aller Vorsichtsmassnahmen hat der Haarausfall bereits zugeschlagen. Langsam, aber sicher lichten sich die Schläfen. Doch keine Sorge: Du musst nicht tatenlos zusehen. Mit diesen Tipps und Tricks überlistest du die kahlen Stellen auf dem Kopf:
Styling: Warum kaschierst du das lichte Haar nicht mit einem anderen Scheitel oder schicken Kurzhaarfrisuren? Achtung: Von auffälligen Frisuren wie knalligen Farben oder exotischen Schnitten ist bei Ministerecken dringend abzuraten. Sie lenken den Blick nur noch stärker auf das haarige Problem.
In die Trickkiste greifen: Die Geheimratsecken lassen sich kaum mehr mit dem eigenen Haar verstecken? Wie wäre es dann mit einem Toupet oder einer Perücke? Die kleinen Hilfsmittel sehen dem Eigenhaar inzwischen zum Verwechseln ähnlich.
Anti-Haarausfall-Mittel: Wirkstoffe wie Minoxidil sollen den voranschreitenden Haarausfall bremsen – sei es als Tinktur, Shampoo oder Tablette. Der grosse Nachteil: Sobald du die Wirkstoffe absetzt, schlägt der Haarausfall wieder zu.
Haartransplantation bei HAIR & SKIN
Das Herzstück einer gelungenen Haartransplantation ist der Chirurg. Nur bei erfahrenen Medizinern mit aussergewöhnlichem Geschick, grossem Erfahrungsschatz und modernster Ausstattung fühlt sich der Patient rundum wohl. Nur wo findet man diese Mediziner?
Ganz einfach: Bei HAIR & SKIN wirst du fündig. Unser Ärzteteam bringt alles mit, was du dir von professionellen Haartransplantationen erhoffst – Kompetenz, Modernität und Empathie. Nur in den modernsten Kliniken mit den modernsten Methoden praktizieren unsere Experten.
Ihr Schlüssel zu vollem Haar: die FUE Methode. Die Follicular Unit Extraction ist die grösste technische Innovation auf dem aktuellen Transplantationsmarkt.
Das Geheimnis der FUE: Sie ist besonders sanft zur Kopfhaut und erzielt trotzdem höchste Präzision. Und so wird es gemacht:
Zunächst entnimmt der behandelnde Arzt kräftiges Spenderhaar aus einer dicht bewachsenen Zone – meist am Hinterkopf des Patienten.
Anschliessend lagert er die frisch entnommenen Grafts in einer nährstoffreichen Lösung zwischen. So erhöhen sich die Überlebenschancen der einzelnen Haarwurzeln, da sie nur kurze Zeit von der natürlichen Nährstoffversorgung abgeschnitten sind.
Im nächsten Schritt setzt der Mediziner die Grafts Schritt für Schritt in die Kopfhaut ein. Mit höchster Präzision verpflanzt er sie entlang der natürlichen Wuchsrichtung. Umso frischer und authentischer wirkt das finale Ergebnis.
Die Eigenblutbehandlung
Für ein möglichst überzeugendes Ergebnis setzen unsere erfahrenen Ärzte guten Gewissens auf die Eigenblutbehandlung, auch bekannt als Eigenblut-Therapie.
Das hautschonende, minimalinvasive Treatment ist ein sanfter Booster für das Haarwachstum. Schon 20 bis 30 Milliliter Eigenblut wirken nach der Haartransplantation Wunder. Effektiv bringt das nährstoffreiche Blutplasma Kopfhaut und Haarwurzeln in Schwung.
Zum einen versorgt es die frisch verpflanzten Grafts mit kostbaren Nährstoffen, Proteinen und Vitaminen, was der Regeneration deutlich auf die Sprünge hilft. Zum anderen kurbelt es die Heilung der Mikroverletzungen auf der Kopfhaut an. Denn je zügiger und reibungsloser die Wunden abklingen, desto höher die Überlebenschancen der Transplantate.
Unser Tipp: Für einen bestmöglichen Behandlungserfolg mit der Blutbehandlung schlagen unsere Experten mehrere Folgesitzungen vor – im Idealfall vier Sitzungen im Abstand von jeweils vier Wochen.
In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff erlebt das Haarwachstum einen spürbaren Aufschwung. Dieser ist meist jedoch nur von kurzer Dauer. Plötzlich gehen die frisch verpflanzten Grafts wieder verloren.
Grund zur Sorge besteht deshalb aber nicht. Dieser Prozess ist völlig normal. Wir reden hier von einem sogenannten Shock Loss. Durch den Stress und die Mangelversorgung während der Transplantation sind die Haarwurzeln überreizt. Die Folge: Sie fallen aus.
Zwei bis drei Monate später aber wächst das Haar wieder nach. Zunächst bildet sich ein feiner Flaum, der im Laufe der Zeit immer mehr an Fülle und Vitalität gewinnt.
Wann genau mit dem finalen Resultat zu rechnen ist, ist von Patient zu Patient verschieden. Es kommt ganz darauf an, welchem Typ von Haarwachstum man angehört:
Typ 1 – der Fast Grower: Neun bis zwölf Monate nach dem Eingriff ist das endgültige Ergebnis bereits erreicht.
Typ 2 – der Slow Grower: Hier lässt sich das Haarwachstum ein wenig mehr Zeit. Doch spätestens nach zwölf bis achtzehn Monaten ist das Werk vollbracht.
Für ein attraktives Ergebnis ist nicht nur die Haartransplantation selbst, sondern auch die Nachsorge entscheidend. So schenkst du deiner Kopfhaut die Ruhe und Entspannung, die sie nach dem Eingriff braucht:
Schlafe die ersten paar Tage auf dem Rücken. So schonst du die frisch transplantierten Haare am besten.
Wasche deine Haare mit einem milden Shampoo, im Idealfall mit einem Babyshampoo. Starkes Rubbeln und Reiben sind tabu. Tupfe das Shampoo lieber vorsichtig mit den Fingerspitzen in die Haare ein.
Trage lockere und bequeme Kleidung, die du bestenfalls nicht über den Kopf ziehen musst – zum Beispiel gemütliche Sweatjacken oder Hemden. Von Kapuzen und engen Kragen ist eher abzuraten – genau wie von Mützen, Kappen und Hüten. Die Haut will durchatmen – ausser wenn du an die Sonne gehst.
Beginnt die Kopfhaut während der Heilung zu jucken, ist die Versuchung gross, sich an den Krusten zu kratzen. Doch bitte Vorsicht: Widerstehe der Verlockung. Tupfe und streiche lieber sanft mit den Fingerspitzen über die juckenden Stellen.
Die ersten zwei Wochen ist von Sport und körperlich anstrengenden Tätigkeiten wie schwerem Heben dringend abzuraten. Der Körper braucht jetzt Ruhe und Erholung.
Kürze deine Haare in den ersten zwei bis drei Monaten nicht mit einem Rasiergerät. Mit der Schere bist du deutlich besser beraten.