Die Welt der Kosmetik kann manchmal überwältigend erscheinen – es gibt eine scheinbar unendliche Auswahl an Kosmetika, die alle mit wunderbaren Versprechungen um unsere Aufmerksamkeit kämpfen. Eine spezielle Art der Kosmetik, die in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist die sogenannte Wirkstoffkosmetik.
Aber lohnt es sich wirklich, in die oft teuren Cremes und Seren mit den hochgepriesenen Inhaltsstoffen zu investieren? In diesem Beitrag werden wir uns genauer mit den Vor- und Nachteilen der Wirkstoffkosmetik auseinandersetzen. Ausserdem erklären wir, was sie von normalen Hautpflegeprodukten unterscheidet.
Was genau ist Wirkstoffkosmetik?
Wirkstoffkosmetik ist eine Art von Kosmetik, die spezielle Wirkstoffe enthält. Diese Wirkstoffe sollen das Hautbild langfristig verbessern, anstatt nur vorübergehende Ergebnisse zu erzielen. Den Inhaltsstoffen werden verschiedene Fähigkeiten nachgesagt: unter anderem Falten, Fältchen und feine Linien zu reduzieren, die Kollagenproduktion zu stimulieren, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, Akne zu heilen, Pigmentflecken zu reduzieren oder das Hautbild zu verfeinern.
Eine rechtlich verbindliche Definition für Wirkstoffkosmetik gibt es jedoch nicht. Deshalb ist es besonders wichtig, sich die Kriterien der jeweiligen Hersteller anzusehen. Bei der Wahl der Produkte sollte man auf die Qualität und Herkunft der Wirkstoffe achten. So kann sichergestellt werden, dass sie wirklich effektiv und sicher für die Haut sind.
Wo liegen die Unterschiede zu herkömmlicher Kosmetik?
Herkömmliche Produkte aus der Drogerie enthalten oft nur eine geringe Menge an Wirkstoffen. Ihr kurzfristiger Effekt und die geringe Wirksamkeit sind oft unbefriedigend.
Im Gegensatz dazu sind die Wirkstoffe in der Kategorie Wirkstoffkosmetik hoch dosiert und somit um ein Vielfaches effektiver. Die Wirkstoffe sind sorgfältig ausgewählt und im Idealfall bioaktiv. Das bedeutet, dass sie tief in die Hautschichten eindringen und ihre Wirkung dort entfalten können. Die Ergebnisse sind dementsprechend nachhaltiger und die Wirksamkeit durch Studien wissenschaftlich belegt.
Aufgrund der höherwertigen Inhaltsstoffe ist Wirkstoffkosmetik häufig etwas teurer als herkömmliche Kosmetik.
Wo liegen die Unterschiede zur Naturkosmetik?
Der Begriff Naturkosmetik wird oft fälschlicherweise als Synonym für „Bio-Kosmetik“ oder „vegane Kosmetik“ verwendet. Er bezieht sich jedoch in erster Linie auf die Herkunft der verwendeten Inhaltsstoffe. Anders als bei herkömmlichen Kosmetikprodukten müssen bei Naturkosmetik die Rohstoffe aus „natürlichen“ Quellen stammen und dürfen nur minimal verarbeitet werden.
Obwohl Naturkosmetik als gesünder und umweltfreundlicher als herkömmliche Kosmetik angesehen wird, gibt es keine rechtlich verbindliche Definition für den Begriff.
Auch bei der Wirkstoffkosmetik können die Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein. Es sind jedoch häufig auch synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe in Wirkstoffkosmetikprodukten vertreten – solange sie als hautverträglich und wirksam eingestuft werden.
Naturkosmetik stellt also eine umweltbewusste Alternative zu herkömmlicher Kosmetik dar, während Wirkstoffkosmetik auf die langfristige Wirkung und Hautverbesserung abzielt. Es liegt an jedem Einzelnen, seine eigene Vorliebe und Hautbedürfnisse zu berücksichtigen und sich für das entsprechende Produkt zu entscheiden.
Welche Inhaltsstoffe sind in der Wirkstoffkosmetik wichtig?
Es gibt eine grosse Vielfalt an Wirkstoffen, die in der Wirkstoffkosmetik verwendet werden. Jeder Inhaltsstoff hat seine eigene spezifische Wirkung auf die Haut und kann je nach individuellem Hauttyp, Hautzustand oder aber Hautproblem eingesetzt werden.
Retinol
Retinol ist ein synthetischer Wirkstoff, der aus Vitamin A abgeleitet wird und schon seit vielen Jahren in der Kosmetikindustrie eingesetzt wird. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, feine Linien und Falten zu reduzieren, Pickel und Pickelmale zu beseitigen, das Hautbild zu verfeinern und den Teint zu verbessern. Ausserdem fördern retinolhaltige Hautpflegeprodukte die Kollagenproduktion und kann somit langfristig zu einer strafferen Haut beitragen und somit einer äusserlichen Hautalterung vorbeugen.
Allerdings kann Retinol dein Gesicht besonders zu Anfang reizen und zu trockener Haut führen. Indem du Pausen zwischen den Anwendungen einlegst, gibst du deiner Haut Zeit, sich zu regenerieren. Es wird empfohlen, retinolhaltige Pflegeprodukte zunächst nur ein Mal pro Woche aufzutragen. Sobald sich die Haut daran gewöhnt hat, lässt sich die Dosis steigern. Die Absorption von Retinol dauert mehrere Stunden. Damit es seine Wirkung entfalten kann, sollte es abends aufgetragen werden.
Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil unserer Haut und wird auch von unserem Körper produziert. Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion jedoch ab. Das kann zu trockener, schlaffer und empfindlicher Haut führen.
Hyaluronsäure kann bis zu dem 1000-fachen ihres Eigengewichts an Wasser binden und ist damit ein sehr leistungsfähiger Feuchtigkeitsspender. Diese Wirkung ist auch durch Studien belegt. Durch das Aufpolstern von innen kann Hyaluronsäure Falten reduzieren und für einen verjüngten, glatten Teint sorgen.
Doch das ist nicht alles: Hyaluronsäure hilft nicht nur, Feuchtigkeit zu spenden, sondern auch Feuchtigkeit zu speichern. Wir verlieren über die Haut ständig Feuchtigkeit. Wenn die Hautbarriere gestört ist, erhöht sich dieser Verlust noch weiter. Deshalb ist Hyaluron ein wichtiger Inhaltsstoff für trockene, reife und sensible Haut.
Kurz gesagt: Hyaluronsäure ist ein echtes Multitalent und eine wertvolle Ergänzung für jede Pflegeroutine und ein wahrlicher Anti-Aging-Wirkstoff.
Vitamin C
Vitamin C ist nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel beliebt, sondern wird auch gerne in der Kosmetik eingesetzt. Vitamin C ist ein Antioxidans und hilft, freie Radikale auf der Haut zu neutralisieren.
Freie Radikale sind instabile Moleküle, die durch verschiedene Faktoren wie UV-Strahlung, Luftverschmutzung und Stress entstehen können. Wenn sie in hoher Konzentration vorhanden sind, können sie die Hautzellen schädigen und zur Entstehung von Falten, feinen Linien und dunklen Flecken beitragen. Vitamin C wirkt, wie andere Antioxidantien, indem es sich mit den freien Radikalen verbindet und sie neutralisiert.
Darüber hinaus kann Vitamin C auch die Produktion von Kollagen stimulieren. Dadurch wirkt das Gesicht straffer und fester. Es soll zusätzlich Pigmentflecken oder Hyperpigmentierung reduzieren und Hautverfärbungen aufhellen können.
Vitamin C wird von vielen Fans morgens aufgetragen – da es die Haut aber lichtempfindlicher macht, solltest du nach der Anwendung auf keinen Fall den Sonnenschutz vergessen. Sonst kann die Anwendung sogar kontraproduktiv wirken.
Salicylsäure
Salicylsäure, auch als BHA bekannt, unterstützt die Haut beim natürlichen Prozess des Abschuppens abgestorbener Hautzellen. Dabei fördert sie die Zellerneuerung und bekämpft Unreinheiten oder ungewollte Textur. Auch bei Salicylsäure gilt: Um Rötungen und Hautschäden zu vermeiden, sollte man den Wirkstoff nicht zu hochdosiert verwenden.
Glykolsäure
Glykolsäure, auch als AHA bezeichnet, dringt tiefer in die Haut ein als Salicylsäure und hilft wie auch sie dabei, abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Ausserdem hat sie eine verjüngende Wirkung auf die Zellen.
Was gilt es bei der Wirkstoffkosmetik zu beachten?
Nicht alle Wirkstoffe lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Manche Kombinationen hemmen die Wirksamkeit oder führen zu Hautirritationen. Beachte darum unsere Empfehlungen zur Verwendung der Wirkstoffe.
Wirkstoffe, die nicht gleichzeitig aufgetragen werden sollten, sind:
- Vitamin C und AHA
- Retinol und AHA oder BHA
- Retinol und Benzoylperoxid
- Vitamin C und Niacinamide
Vergiss nicht, dass der Zustand deiner Gesichtshaut nicht allein von den Hautpflegeprodukten abhängt, sondern auch wesentlich von Faktoren wie deiner Ernährung, dem Lebensstil und von Sonneneinstrahlung beeinflusst wird.
Wirkstoffkosmetik kann sehr effektiv sein, tendiert aber auch dazu, die Haut zu reizen. Pflege sie deswegen mit Inhaltsstoffen, die die Hautbarriere unterstützen, wie zum Beispiel Glycerin oder Ceramide.
Fazit – Effiziente Hautpflege dank Molekularkosmetik
Wirkstoffkosmetik ist eine grossartige Option, wenn du langfristige Verbesserungen des Hautbildes anstrebst. Bevor du neue Produkte kaufst, solltest du dir Zeit nehmen, um verschiedene Produkte und Marken zu vergleichen.
Zum einen ist es wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Inhaltsstoffen in der Kosmetik stark von der Konzentration und der Art der Formulierung abhängt. Es kann durchaus sein, dass ein teures Serum mit Retinol oder Hyaluronsäure nicht unbedingt wirksamer ist als ein günstigeres Produkt.
Wenn du deiner Haut mithilfe von Medical Needling in Kombination mit perfekt abgestimmten Wirkstoffen den Extra-Pflegeboost verleihen möchtest, vereinbare jetzt gleich einen kostenlosen Beratungstermin in einer unserer Praxen.