Eine Barthaartransplantation ist eng mit der klassischen Haartransplantation gegen Haarverlust, Tonsur oder Geheimratsecken verwandt. Während die klassische Haartransplantation oder die Eigenblutbehandlung volles Haar zum Ziel haben, ist das Ziel der Barttransplantation ein dichter, voller Bart. Zunächst findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem verantwortlichen Arzt bzw. der verantwortlichen Ärztin statt. Hier hat der Patient die Möglichkeit, seine Wünsche, Vorstellungen und Bedenken zu äussern. Anschliessend erklärt der Arzt oder die Ärztin die medizinischen Möglichkeiten und zeichnet den Umriss des Wunschbartes auf. Dabei bezieht er oder sie stets die vorhandene Bartbehaarung mit ein.
Erst nach diesen Vorbesprechungen findet die eigentliche Barttransplantation statt. Hierbei widmet sich der Arzt bzw. die Ärztin zunächst dem Spenderbereich, der sich in der Regel auf dem Hinterkopf des Patienten befindet. Der Grund: Hier sind die Haarwurzeln so gut wie immun gegen das berüchtigte Haarausfall-Hormon DHT. Doch dem noch nicht genug: Auch in Struktur und Stärke stimmen die Haarwurzeln am Hinterkopf stark mit den Barthaaren überein. Und je grösser die Ähnlichkeiten, desto harmonischer das Ergebnis.
Jetzt werden einzelne Haarfollikel aus dem Hinterkopf entnommen und in einer Nährlösung zwischengelagert. So sind sie nur minimal von der natürlichen Nährstoffversorgung der Haut abgeschnitten, was ihre Überlebenschancen um einiges erhöht. In sorgfältiger Kleinstarbeit werden die einzelnen Haare mit der beliebten FUE-Technik (Follicular Unit Extraction) nun für die Barthaartransplantation präpariert und entlang der natürlichen Wuchsrichtung verpflanzt.
Wichtig: Auf dem Kopf wachsen unsere Haare in kleinen Gruppen. Bis zu vier Haare befinden sich in einer Gruppe. Beim Bart ist es anders. Er setzt sich aus vielen Einzelhaaren zusammen. Und genau dies gilt es bei der Transplantation zu beachten.
Um die einzelnen Haare in das Bartkleid transplantieren zu können, werden winzige Öffnungen in der Haut freigelegt. Diese dienen als Kanäle für die Transplantate.
Die Barttransplantation nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Während des gesamten Eingriffs bleibt der Patient jedoch bei Bewusstsein. Trotzdem ist der Eingriff für ihn schmerzfrei. Mit Lokalanästhesie bekommt er nichts von den einzelnen Behandlungsschritten mit.
Und wie sieht es mit der Regeneration nach der Barttransplantation aus? Auch diese hält sich in Grenzen. Bereits nach wenigen Tagen ist der Patient wieder voll gesellschaftsfähig.
Doch Achtung: Wenige Wochen nach dem Eingriff fallen die transplantierten Haare wieder aus. Doch es besteht kein Grund zur Panik. Dieser Prozess ist nach einer Haar-, Augenbrauen- oder Barttransplantation völlig normal. Nach 1 bis 6 Monaten wachsen die verlorenen Haare bereits kräftig und dauerhaft wieder nach. Und dieses jugendlich-frische Endergebnis hält nun ein Leben lang.